Streiks legen Verkehr in Frankreich am fünften Tag in Folge lahm

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Frankreich,

Die Proteste gegen die Rentenpläne der französischen Regierung nehmen kein Ende: Am Montag wurde den fünften Tag in Folge landesweit der Verkehr lahmgelegt.

Überfüllter Bahnwaggon in Paris
Überfüllter Bahnwaggon in Paris - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Weitere Proteste für Dienstag angekündigt - Bahn- und Flugverkehr beeinträchtigt.

Für Dienstag sind weitere Massenproteste und Streiks mit erheblichen Einschränkungen geplant. Reisende müssen erneut mit massiven Störungen des Zug- und Flugverkehrs von und nach Frankreich rechnen. Die Gewerkschaften wollen den Druck erhöhen, bevor Premierminister Edouard Philippe die Rentenreform am Mittwoch im Detail vorstellt.

Die staatliche Bahngesellschaft SNCF kündigte an, dass am Dienstag nur rund 20 Prozent der Züge im Einsatz sein werden und deshalb mit «starken Störungen» zu rechnen sei. Auch die Fluggesellschaft Air France gab die Annullierung von rund einem Viertel seiner Inlandsflüge und zehn Prozent seiner Mittelstreckenflüge für Dienstag bekannt. Langstreckenflüge seien nicht betroffen.

Zu Wochenbeginn gab es vor allem im morgendlichen Berufsverkehr in ganz Frankreich erhebliche Beeinträchtigungen. Der Verkehrsdienst Sytadin verzeichnete gegen 08.30 Uhr Staus in einer Gesamtlänge von 620 Kilometern im Grossraum Paris. Pendler stiegen auf Autos, E-Tretroller und Motorräder um.

In Paris fuhren nur die zwei autonom betriebenen Metro-Linien regulär. Neun der 16 Linien blieben vollständig geschlossen, mehrere weitere fuhren nur eingeschränkt. Sieben von 25 Busbahnhöfen wurden zudem nach Angaben der Pariser Nahverkehrsgesellschaft RATP von Streikenden blockiert. Laut SNCF fuhren «zwischen 15 und 20 Prozent» der Züge, der Bahnverkehr ins Ausland war demnach «stark beeinträchtigt».

Auch das kulturelle Leben ist durch die Streiks beeinträchtigt: Einige Pariser Museen mussten Ausstellungen schliessen. Die zwei Pariser Opernhäuser sagten ihre Vorstellungen am Montagabend ab. Trotz der Einschränkungen ergab eine Umfrage vom Sonntag im «Journal du Dimanche», dass 53 Prozent der Franzosen den Streik unterstützen - sechs Prozentpunkte mehr als noch vor einer Woche.

In Frankreich gehen seit Donnerstag zahlreiche Menschen gegen die von der Regierung geplante Rentenreform auf die Strasse. Am Donnerstag protestierten nach Behördenangaben mehr als 800.000 Menschen, die Gewerkschaft CGT zählte 1,5 Millionen Teilnehmer. Zugleich legte ein Generalstreik das öffentliche Leben weitgehend lahm. Die Proteste waren deutlich grösser als jene gegen den Reformkurs von Präsident Emmanuel Macron auf dem Höhepunkt der «Gelbwesten»-Krise vor rund einem Jahr.

Regierungschef Philippe zeigte sich zuletzt entschlossen, die Pläne weiterzuverfolgen. «Wenn wir heute keine tiefgreifende, ernsthafte und progressive Reform vornehmen, wird morgen jemand anders eine noch viel härtere durchsetzen», sagte Philippe dem «Journal du Dimanche». Der Vorsitzende der Gewerkschaft CGT, Philippe Martinez, kündigte gegenüber der Zeitung an, nicht klein bei zu geben, bis der Reformplan zurückgezogen werde.

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