Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Deutschland haben erneut den Nahverkehr in mehreren Grossstädten lahmgelegt. Besonders stark betroffen waren am Donnerstagmorgen Niedersachsen und der Grossraum Stuttgart.
Auf einem Schild informiert am Fahrhafen Meersburg die Fähr- und Busgäste.
Auf einem Schild informiert am Fahrhafen Meersburg die Fähr- und Busgäste. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der öffentliche Verkehr in Deutschland ist wegen des Streiks der Staatsangestellten noch immer massiv beeinträchtigt.
  • Besonders stark betroffen waren am Donnerstagmorgen Niedersachsen und der Grossraum Stuttgart.

Am dritten Warnstreiktag in Folge bleiben zudem in vielen Kommunen Kindertagesstätten und Stadtverwaltungen geschlossen. Mancherorts arbeiten Müllentsorger und Stadtreiniger nicht. Auch in Krankenhäusern waren Einschränkungen des Betriebs angekündigt. Deutschlandweit legen Zehntausende Beschäftigte des Bundes und der Kommunen ihre Arbeit nieder.

In Stuttgart stehen seit Betriebsbeginn die Bahnen und Busse der Stuttgarter Strassenbahnen (SSB) still. Nur die S-Bahn fährt. Auch die meisten Kitas, mehrere Hallenbäder und städtische Behörden sollten am Donnerstag geschlossen bleiben. In den Krankenhäusern waren Einschränkungen des Betriebs angekündigt.

Auch in Bayern wird gestreikt: Ein Plakat der Gewerkschaft Verdi.
Auch in Bayern wird gestreikt: Ein Plakat der Gewerkschaft Verdi. - dpa

In Hannover, Braunschweig und Wolfsburg bleiben Busse und Bahnen den ganzen Tag lang stehen - obwohl Schüler gerade Abiturprüfungen schreiben müssen. In diesen drei Städten sowie in Peine, Salzgitter und Einbeck sind auch die meisten Kitas geschlossen. Am Mittag (11.30 Uhr) erwartet Verdi rund 8000 streikende Angestellte zu einer Kundgebung in Hannover - Hauptredner soll dort Verdi-Chef Frank Bsirske sein.

Am Nord-Ostsee-Kanal ist seit dem Morgen die Schleuse in Brunsbüttel geschlossen. Das bestätigte die Verkehrszentrale der Deutschen Presse-Agentur. Der Kanal ist eine Wasserstrasse des Bundes. Im Laufe des Tages wollten in Schleswig-Holstein auch Beschäftigte von Kitas, Stadtverwaltungen, Bauhöfen, Stadtwerken und anderen Einrichtungen dem Aufruf der Gewerkschaften zum Warnstreik folgen.

In Niedersachsen wird auch auf den Anzeigen der Stadtbahn auf den Streik hingewiesen.
In Niedersachsen wird auch auf den Anzeigen der Stadtbahn auf den Streik hingewiesen. - dpa

Die anhaltenden Warnstreiks zielen auf die voraussichtlich abschliessende Tarifrunde für die 2,3 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen. Sie beginnt an diesem Sonntag in Potsdam und soll bis voraussichtlich Dienstag dauern. Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten sechs Prozent mehr Lohn. Aus Sicht der Arbeitgeber sind die Forderungen zu hoch.

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