Ein Pilotenstreik bei der SAS hat den Betrieb auf den wichtigsten Flughäfen in Skandinavien erheblich gestört. Fast 700 Flüge sind am Freitag ausgefallen. Der Streik ist aber noch nicht beendet.
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Flugzeuge der skandinavischen Fluggesellschaft SAS stehen am Terminal des Flughafens Gardermoen in Oslo. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Tausende Passagiere der skandinavischen Fluggesellschaft SAS waren am Freitag von einem Pilotenstreik betroffen.

Wegen eines Tarifkonfliktes hatten rund 1400 Piloten in Norwegen, Schweden und Dänemark am frühen Morgen die Arbeit niedergelegt. Im Laufe des Tages fielen 673 Flüge aus, 72.000 Passagiere waren betroffen, teilte SAS mit.

Auch am Samstag werden die SAS-Maschinen am Boden bleiben, sagte eine Firmensprecherin dem Schwedischen Fernsehen SVT. Wie es am Sonntag aussehe, war zunächst noch unklar.

Sollte der Streik das ganze Wochenende andauern, wären mindestens 170.000 Reisende betroffen. SAS-Partner, die rund 30 Prozent aller Flugreisen ausführen, würden aber nicht bestreikt.

Auch Verbindungen nach Deutschland fielen am Freitag aus: Gestrichen wurden SAS-Flüge von Kopenhagen nach Hamburg, Frankfurt und München, von Stockholm nach Berlin, München, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf sowie von Oslo nach München und Berlin.

Die meisten Passagiere strandeten am Flughafen Arlanda in Stockholm, wo mehr als 100 Flüge gecancelt werden mussten. Am Osloer Airport Gardermoen und am Flughafen Kastrup in Kopenhagen gab es meterlange Schlangen vor den Informationsschaltern. Viele Reisende hatten allerdings rechtzeitig umbuchen oder auf andere Airlines ausweichen können, da absehbar war, dass die Tarifparteien keine Einigung erzielen werden.

In der Nacht zu Freitag hatte zunächst die schwedische Pilotengewerkschaft die Tarifverhandlungen abgebrochen, die norwegische und die dänische folgten am frühen Morgen. Die Piloten fordern 13 Prozent mehr Lohn und mehr Planbarkeit im Arbeitsalltag. SAS hatte 2012 kurz vor dem Konkurs gestanden und die Gehälter vieler Mitarbeiter gesenkt.

«Wir fordern die gleichen guten Bedingungen wie bei allen anderen Low-Cost-Carrier», sagte Henrik Thyregod von der Dänischen Pilotenvereinigung dem Dänischen Rundfunk. «Wir sind bereit, weiter zu verhandeln», hiess es von SAS. «Aber die Anforderungen können schwerwiegende Konsequenzen für das Unternehmen haben, wenn sie vollständig erfüllt werden.»

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