Am Dienstag forderte ein Attentat im französischen Strassburg forderte fünf Todesopfer und elf weitere verletzt. Tausende trauern heute Sonntag.
Kerzen liegen auf einem Sockel nahe des Weihnachtsmarktes. Zwei Tage nach dem Strassburger Terroranschlag mit drei Toten hat die Polizei den mutmasslichen Attentäter getötet.
Kerzen liegen auf einem Sockel nahe des Weihnachtsmarktes. Zwei Tage nach dem Strassburger Terroranschlag mit drei Toten hat die Polizei den mutmasslichen Attentäter getötet. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auf dem Place Kléber in Strassburg (F) versammelten sich heute rund tausend Menschen.
  • Während rund 50 Minuten trauerten sie um die Opfer des Attentats auf den Weihnachtsmarkt.

Rund tausend Menschen haben heute Sonntag in Strassburg (F) an die Opfer des Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt erinnert. Sie versammelten sich auf dem zentralen Kléber-Platz vor einem improvisierten Mahnmal. Während einer Gedenkminute applaudierte die Menge und rief die Namen der Opfer. Die Ermittlungen zu dem Attentat mit vier Toten dauern an. Sechs der sieben Festgenommenen aus dem Umfeld des Angreifers Chérif Chekatt wurden aber wieder freigelassen.

«Es hätte auch uns treffen können», sagte der 25-jährige Jonathan, der mit zwei Freuden an der Trauerkundgebung teilnahm. Die 55-jährige Laura erklärte, sie wolle zeigen, «dass wir uns wehren, dass wir unsere Werte verteidigen». Wie viele andere Menschen zeigte sie sich tief bewegt und hatte Tränen in den Augen.

«Eine Minute des Lärms»

Während der 50-minütigen Zeremonie rund um den riesigen Weihnachtsbaum auf dem Kléber-Platz, wo ein Meer aus Blumen und Kerzen an die Opfer erinnerte, wechselten sich Musik und Reden ab. Die Kundgebung war von einem Bürgerrechtsbündnis organisiert worden. Den Abschluss bildete «eine Minute des Lärms», nach der die Menge spontan die Nationalhymne anstimmte. Es sei an der Zeit, nach den Tagen der stillen Trauer zu zeigen, «dass wir Strassburg sind, zusammen und solidarisch», sagte die Organisatorin der Kundgebung, Christine Panzer.

Beim Place Kleber zünden Passanten Kerzen an und legen Blumen und Briefe ab. - Nau

Strassburgs Bürgermeister Roland Ries äusserte sich erfreut über den grossen Andrang auf dem Weihnachtsmarkt, der am Freitag wiedereröffnet worden war. Dies zeige, dass sich die Menschen nicht einschüchtern liessen von denjenigen, «die unsere gemeinsame Wertebasis angreifen wollen».

Staatschef Emmanuel Macron war am Freitag nach Strassburg gereist, um den Einwohnern der Elsass-Metropole sein Mitgefühl auszusprechen. «Die ganze Nation steht an der Seite der Strassburger», sagte Macron, der eine weisse Rose an dem improvisierten Denkmal auf dem Kléber-Platz niederlegte.

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