Steinmeier droht Kreml: Nato wird jeden Zentimeter verteidigen
Die Nato sei bereit, jeden Zentimeter des Bündnisgebietes zu verteidigen, warnte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Kreml.

Das Wichtigste in Kürze
- Steinmeier besuchte einen weiteren Verbündeten an der Nato-Ostflanke.
- Er warnte den Kreml, die Verteidigungsbereitschaft der Nato nicht zu unterschätzen.
- Auch kündigte er an, die Ukraine weiterhin finanziell und humanitär zu unterstützen.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Kreml davor gewarnt, die Verteidigungsbereitschaft der Nato zu unterschätzen. «Unsere Demokratien sind stark und wehrhaft», sagte er am Mittwoch nach einem Gespräch mit der slowakischen Präsidentin Zuzana Caputova in der Stadt Kosice.
«Sie sind bereit und in der Lage, jeden Zentimeter des Bündnisgebietes zu verteidigen - und das gemeinsam.» Dieses unmissverständliche Signal gehe auch von den in der Slowakei stationierten deutschen und niederländischen Staffeln des Flugabwehrraketensystems Patriot aus.
Caputova dankte Steinmeier ausdrücklich für die militärische Hilfe Deutschlands. «Man sagt, in der Not kannst Du erkennen, wer Dein Freund ist.»
«Werden die Ukraine nicht allein lassen»
Steinmeier betonte, die Bereitschaft, der Ukraine Hilfe zu leisten und solidarisch Lasten zu tragen, werde noch lange Zeit gefordert sein. «Wir werden die Ukraine nicht allein lassen in diesen schwierigen Zeiten. Wir müssen Hilfe leisten und leisten Hilfe - humanitär, finanziell und auch militärisch.»

Daran ändere auch seine «Ausladung» für einen Besuch bei Präsident Wolodymyr Selenskyj nichts. Steinmeier erklärte, Deutschland müsse sich bei seinen Leistungen für die Ukraine nicht hinter anderen Ländern verstecken.
Caputova kündigte weitere Waffenlieferungen an die Ukraine an. «Von Anfang an haben wir ausser humanitärer auch militärische Hilfe geleistet. Was den Umfang betrifft, handelt es sich um die grösste Hilfe in der Geschichte der Slowakischen Republik.»
Steinmeiers Reise durch Osteuropa
Steinmeier setzte mit der Reise seine Besuche an der Nato-Ostflanke fort. So war er in den vergangenen Wochen bereits in Lettland, Litauen und in Polen. In der kommenden Woche plant er einen Besuch in Rumänien.
Deutschland hatte nach dem russischen Angriff auf die Ukraine zwei Patriot-Staffeln in die Slowakei verlegt. Diese verstärken zusammen mit einer niederländischen Patriot-Staffel die Ostflanke der Nato. Derzeit sind zwischen 230 und 250 deutsche Soldatinnen und Soldaten auf dem Luftwaffenstützpunkt Sliac im Einsatz. Das Parlament der Slowakei hat für das deutsche Kontingent eine Obergrenze von 700 Soldaten gezogen.
Steinmeier und Caputova besuchten zusammen die Patriot-Einheiten. «Dies ist ein Besuch mit einer klaren Botschaft: Wir stehen zu unserer Bündnissolidarität - ohne jedes Wenn und Aber», sagte Steinmeier.