Die Bedingungen für die Spargelernte könnten derzeit besser kaum sein. Verbraucher können sich über vergleichsweise niedrige Preise freuen. Doch es gibt auch Ungewissheiten.
Die Spargelbetriebe in Deutschland können bald mit der Ernte beginnen.
Die Spargelbetriebe in Deutschland können bald mit der Ernte beginnen. - Daniel Bockwoldt/dpa

Die Spargelbauern in Deutschland stehen vor dem Start der Ernte. Angesichts des schönen und sonnigen Wetters dürfte das Stechen des Edelgemüses nun in allen Anbauregionen losgehen, sagte Claudio Glässer von der Agrarmarkt-Informations-Gesellschaft (AMI) in Bonn.

In einigen Regionen sei bereits der erste Spargel geerntet worden - nämlich da, wo die Felder mit der Abwärme von Industrieanlagen oder Kraftwerken beheizt werden können. «Relativ konzentriert gibt es das in einer Region in Bayern, und am Niederrhein gibt es das auch», sagte Glässer.

Zu den Preisen lasse sich noch nichts sagen. Da das Angebot wegen des idealen Erntewetters steige, dürften sie aber auf hohem Niveau etwas sinken. «Man muss aber abwarten, wie sich das entwickelt.» In diesem Jahr sei die Situation anders als im vergangenen Jahr: Damals war es Ende März noch relativ kühl, wegen der Osterfeiertage Anfang April sei die Nachfrage aber gross gewesen. «Wahrscheinlich werden wir in diesem Jahr etwas geringere Preise haben», sagte Glässer.Schwierige Rahmenbedingungen

Während von der Witterung her also deutschlandweit ideale Bedingungen für die Spargelernte herrschen, sind andere Rahmenbedingungen nicht so rosig für die Betriebe. Der Krieg in der Ukraine könnte sich auf das Verhalten der Kunden auswirken. Denn ob die Verbraucher angesichts der allgemein kräftig gestiegenen Verbraucherpreise - besonders bei Energie - noch das Luxusgemüse Spargel gönnen werden, sei noch nicht klar, sagte etwa Fred Eickhorst, Geschäftsführer und Vorstandssprecher der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer in Niedersachsen.

Fraglich ist auch, ob ausreichend Saisonkräfte aus Osteuropa kommen. Viele Menschen zum Beispiel aus Polen, die in der Nähe der Grenze leben, dürften in diesem Jahr zu Hause bei ihren Familien und ihren Häusern bleiben, sagte Glässer.

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