Spanische Airline wirft 47 jüdische Kinder raus
Eine Gruppe Kinder soll im Flugzeug hebräische Lieder gesungen haben. Wenig später standen Polizisten bereit, um die 51 Personen aus dem Flugzeug zu werfen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die spanische Fluggesellschaft Vueling schmiss eine französische Reisegruppe raus.
- Der Grund: Die 47 Kinder sollen hebräische Lieder gesungen haben.
- Die Fluggesellschaft bestreitet sämtliche Anschuldigungen zu antisemitischen Vorwürfen.
Was als fröhlicher Moment begann, endete abrupt: Eine Gruppe jüdischer Kinder soll im Flugzeug hebräische Lieder gesungen haben. Wenig später standen Polizisten bereit, um die gesamte Gruppe aus dem Flugzeug zu holen.
Am Mittwoch warf die spanische Fluggesellschaft Vueling in Valencia 51 Personen raus: Dabei handelt es sich um eine französische Reisegruppe des «Club Kineret». Darunter 47 Kinder zwischen zehn und 15 Jahren sowie vier Begleitpersonen.
Wie die «Bild» berichtet, sollen Flugbegleiter die Kinder zunächst angewiesen haben, mit dem Singen aufzuhören. Andernfalls würde die Polizei eingeschaltet.
Airline: «Sicherheit gefährdet»
Obwohl die Kinder daraufhin still gewesen sein sollen, rückte die Guardia Civil an. Die gesamte Gruppe wurde aus dem Flieger geworfen, eine Betreuerin sogar festgenommen.
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Die Fluggesellschaft Vueling weist jedoch alle Antisemitismus-Vorwürfe von sich. Sie betont, dass die Passagiere aus Sicherheitsgründen vom Flugzeug verwiesen wurden.
«Das Handeln des Bordpersonals erfolgte ausschliesslich aufgrund eines Verhaltens, das die Sicherheit der Passagiere und des gesamten Betriebs gefährdete.» Man weise Vorwürfe zurück, «wonach die Entscheidung unserer Crew im Zusammenhang mit dem religiösen Ausdruck der betroffenen Passagiere stehen könnte».
Polizei verteidigt Fluggesellschaft
Laut der deutschen Zeitung verteidigt die spanische Polizei das drastische Vorgehen an Bord: Die minderjährigen Passagiere hätten wiederholt die Sicherheitsdemonstration der Crew unterbrochen und sogar das Notfallmaterial an Bord manipuliert.
Die Kabinenbesatzung sah sich offenbar gezwungen, einzugreifen – doch als die Situation eskalierte, zog der Pilot die Reissleine. Wegen der «Gefährdung der Flugsicherheit» wurde die Polizei gerufen, die schliesslich die gesamte Gruppe aus dem Flugzeug holte.
Nach dem Rauswurf der Reisegruppe reagiert nun der «Club Kineret». Der Ferienclub hat Anwälte eingeschaltet und offiziell Beschwerde gegen die Fluggesellschaft eingereicht.