Die linke Regierung Spaniens hat für die «neue Normalität» mit dem Coronavirus klare Regeln beschlossen. Bei einem Verstoss droht eine Geldstrafe von 100 Euro.
Pedro Sanchez
Pedro Sanchez (l.), amtierender Ministerpräsident von Spanien, während einer Sitzung im spanischen Parlament. - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Spanien wurden nun die Corona-Regeln für den neuen Alltag definiert.
  • Kann der Abstand nicht eingehalten werden, ist das Tragen einer Schutzmaske Pflicht.
  • Bei Verstoss gegen die Regeln droht eine Geldstrafe von 100 Euro.

Die linke Regierung des einstigen Corona-Hotspots Spanien hat die Regeln für das Leben in der sogenannten «neuen Normalität» beschlossen. Zu den wichtigsten Bestimmungen des am Dienstag bei einer Ministerratssitzung in Madrid ausgearbeiteten Dekrets gehört die unbefristete Beibehaltung der Schutzmasken-Pflicht.

Demnach wird man in Spanien auch nach dem Ende des dreimonatigen Notstands am 21. Juni in geschlossenen Räumen und auch im Freien Maske tragen müssen. Dies wenn ein Sicherheitsabstand von mindestens eineinhalb Metern nicht eingehalten werden kann. Bei Verstoss ist eine Geldstrafe von 100 Euro vorgesehen.

Coronavirus - Spanien
03.06.2020, Spanien, Madrid: Parlamentarier legen eine Schweigeminute für die Opfer des Coronavirus ein. Im Corona-Hotspot Spanien hat die linke Regierung die sechste und letzte Verlängerung des umstrittenen Notstandes bis zum 20. Juni beantragt. - dpa

Auf die Frage, wie lange das neue Regelwerk gültig bleiben solle, sagte Gesundheitsminister Salvador Illa: «Bis wir das Virus endgültig besiegt haben.» Nötig sei idealerweise ein Impfstoff oder ein wirksames Medikament gegen Covid-19, betonte er.

Das neue Corona-Regelwerk

Das Dekret wird nächste Woche dem Parlament in Madrid zur Debatte und Abstimmung vorgelegt werden. Die Billigung gilt nach Medienberichten vom Mittwoch als sicher. Die Minderheitsregierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez habe alle Beschlüsse mit den liberalen Ciudadanos und Regionalparteien abgestimmt. Damit sie sich die nötigen Ja-Stimmen absichern konnten, hiess es.

Nach dem neuen Regelwerk müssen Seniorenheime einen Notfallplan für den Fall von Neuinfektionen erstellen. Transportgesellschaften müssen die Buchungsdaten mindestens vier Wochen speichern, damit mögliche Infektionsketten nachverfolgt werden können. Unternehmen sollen die Arbeit im Homeoffice fördern.

Nach Ende des Alarmzustands am 21. Juni darf die Regierung die Bewegungsfreiheit der Bürger nicht mehr einschränken.

Spanien Corona
Getxo, Nordspanien. Die Regierung des Corona-Hotspots Spanien will Touristen ab dem 1. Juli wieder ins Land lassen. - dpa-infocom GmbH

Bis dahin dürfen die Spanier aber weiterhin ihre Region nicht verlassen. Die Grenzen werden für Touristen am 1. Juli geöffnet.

Mit mehr als 27'000 Toten und über 240'000 Infektionsfällen ist Spanien eines der von Corona am schwersten betroffenen Länder. Der Kampf gegen das Virus war aber recht erfolgreich. Die Zahl der neuen Infektionsfälle ist seit Tagen nur noch zweistellig. In den vergangenen sieben Tagen wurden insgesamt 50 Tote verzeichnet.

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