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Southport: Britische Regierung prüft Behördenversagen

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Grossbritannien,

Hätte der Messerangriff in Southport, bei dem drei Mädchen starben, verhindert werden können? Der geständige Angeklagte war mehrfach von den Behörden überprüft worden.

Starmer
Der britische Premierminister Keir Starmer kündigte hartes Durchgreifen bei möglichem Behördenversagen an. (Foto aktuell) - dpa

Ein Angreifer hatte einen Taylor-Swift-Tanzkurs gestürmt und drei Mädchen getötet: Die britische Regierung prüft nach dem Mordgeständnis des Angeklagten im Southport-Prozess mögliches Behördenversagen. Es müsse einen grundlegenden Wandel geben, wie das Land seine Kinder schütze, sagte Premierminister Keir Starmer, der von einem verheerenden Moment in der britischen Geschichte sprach.

Er werde nicht zulassen, dass von einem Behördenversagen abgelenkt werde, «einem Versagen, das in diesem Fall offenkundig auf der Hand liegt», sagte Starmer. Es gebe keine Worte, die die «Brutalität und den Horror» der Tat beschreiben könnten. Alle Eltern im Land würden sich sagen: «Es hätte überall sein können, es hätten auch unsere Kinder sein können, aber es war in Southport.»

Die Tat schockierte Grossbritannien

Der 18 Jahre alte Angeklagte hatte sich am Montag am ersten Verhandlungstag in allen 16 Anklagepunkten schuldig bekannt, darunter auch des versuchten Mordes an acht weiteren Kindern sowie zwei Erwachsenen. Der Angreifer hatte bei der Tat am 29. Juli 2024 mit einem Messer bewaffnet den Tanzkurs gestürmt. Drei Mädchen im Alter von sechs, sieben und neun Jahren starben. Das Strafmass soll an diesem Donnerstag verkündet werden.

Starmer brachte die Tat mit Terrorismus in Verbindung. Dieser habe sich verändert, die Gefahr gehe nicht mehr nur von Gruppen mit klarer politischer Zielsetzung aus. «Es ist eine neue Bedrohung», sagte der Premier. Es seien Taten extremer Gewalt, die von Einzelgängern, Aussenseitern, jungen Männern verübt würden.

Angeklagter war mehrfach auffällig

Innenministerin Yvette Cooper hatte am Montagabend bestätigt, dass der Angeklagte in seiner Jugend mehrfach mit der Polizei, Gerichten, der Jugendgerichtsbarkeit, Sozialdiensten und psychiatrischen Diensten in Kontakt gekommen sei. Zwischen Dezember 2019 und April 2021 sei er im Alter von 13 und 14 Jahren dreimal an das Präventionsprojekt gegen Extremismus («Prevent») verwiesen worden. Konsequenzen hatte das nicht.

«Diese Behörden haben es versäumt, das schreckliche Risiko und die Gefahr für andere zu erkennen, die von ihm ausgingen», sagte Cooper. Eine öffentliche Untersuchung in Grossbritannien kann sehr langwierig und kostenintensiv sein.

Kommentare

User #3608 (nicht angemeldet)

Wird es "demokratisch" unter den Tisch gekehrt wie die Grooming-Affäre oder rollen endlich auch in GB die Köpfe für das Versagen?

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