In Frankreich legten Mitarbeiter der Staatsbahn SNCF unangekündigt ihre Arbeit nieder. Zugausfälle und -verspätungen waren die Folgen.
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Ein Pendler geht an einem stillstehenden Zug in Paris vorbei. (Archivbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen eines Streiks von SNCF-Mitarbeitern kommt es in Frankreich zu Zugausfällen.
  • Nur rund ein Viertel der TER-Regionalzüge fahren heute, auch in Paris kam es zu Störungen.
  • Der Bahn wird vorgeworfen, dass die Sicherheit beim Arbeiten nicht mehr gewährleistet sei.

Eine nicht angekündigte Arbeitsniederlegung der Mitarbeiter der französischen Staatsbahn SNCF hat für Zugausfälle und -verspätungen in ganz Frankreich gesorgt.

Nur rund ein Viertel der TER-Regionalzüge fahre heute Freitag, sagte der französische Staatssekretär für Verkehr, Jean-Baptiste Djebbari, dem Fernsehsender BFMTV. Besonders betroffen war demnach die Region Okzitanien an der Grenze zu Spanien, wo laut Djebbari fast kein einziger Zug fuhr. Auch bei den Regionalzügen im Grossraum Paris kam es zu starken Störungen im Verkehr.

Die Arbeitsniederlegung fiel mit dem Beginn der Herbstferien in der französischen Hauptstadt an diesem Samstag zusammen. BMFTV zeigte Aufnahmen des komplett überfüllten Nordbahnhofs in Paris. Es war zu sehen, wie Reisende am Morgen in langen Schlangen vor den Kontrollen anstanden.

Lokführer bemängeln Sicherheit

Die Lokführer und Kontrolleure der Staatsbahn beriefen sich auf ein spezielles Arbeitsrecht, das ihnen erlaubt, bei Gefahr für die Gesundheit, die Arbeit niederzulegen. Sie warfen SNCF vor, dass durch zu wenig Personal, die Sicherheit bei der Arbeit nicht mehr gewährleistet sei.

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Pendler stehen am Pariser Bahnhof Gare Saint Lazare. (Archivbild) - dpa

Auslöser war der Unfall einer Regionalbahn und eines Schleppzuges am Mittwoch im Norden Frankreichs, bei dem der Lokführer verletzt wurde. Da er der einzige Bahnmitarbeiter an Bord gewesen sei, habe er sich verletzt um die Fahrgäste kümmern und gleichzeitig die Unfallstelle absichern müssen, berichtete die Tageszeitung «Le Monde».

Staatssekretär Djebbari warf den Eisenbahnern vor, den Vorfall für politische Zwecke zu instrumentalisieren. SNCF rief die Mitarbeiter auf, ihre Arbeit wieder aufzunehmen.

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