Slowakischer Premier lobt «Effizienz» autoritärer Staaten
Der slowakische Premier Fico hat Länder wie China gelobt und «wirtschaftlich effizienter» als Europa bezeichnet. Kritiker werfen ihm autoritäre Tendenzen vor.

Das Wichtigste in Kürze
- Robert Fico hat sich positiv über die Effizienz von autoritären Staaten ausgesprochen.
- Der slowakische Ministerpräsident kritisierte zudem die europäische Demokratie.
- Kritiker werfen ihm autoritäre Tendenzen und eine «prorussische» Aussenpolitik vor.
Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico hat mit einem Lob für wirtschaftliche «Effizienz» autoritär geführter Staaten irritiert. Dabei kritisierte er die europäische Demokratie.
Bei einem Besuch in Usbekistan sagte der linksnationale Politiker zu slowakischen Journalisten: «Mir scheint, dass wir in Europa über eine Reform des auf freien demokratischen Wahlen beruhenden politischen Systems nachdenken müssen. Damit wir konkurrenzfähig sind.»
Länder wie Usbekistan, aber auch China oder Vietnam seien wirtschaftlich effizienter, weil sie entschlossener agieren könnten.
Zu viele Parteien schwächen Konkurrenzfähigkeit
Erst auf ausdrückliche Nachfragen von Journalisten schwächte Fico ab, dass es ihm natürlich nicht um eine Abschaffung der Demokratie gehe. Sehr wohl aber sollten weniger Parteien an Entscheidungsprozessen beteiligt sein, um staatliche Entscheidungen weniger schwerfällig zu machen:
«Wenn Sie hundert politische Parteien haben, können Sie nicht konkurrieren. Wenn Sie eine Regierung haben, die aus vier politischen Subjekten besteht, können Sie nicht konkurrieren», sagte er.
Fico ist seit seinem neuerlichen Wahlsieg im Herbst 2023 zum vierten Mal Regierungschef in dem östlichen EU-Land. Kritiker warfen ihm bei einer Serie von oppositionellen Massendemonstrationen der letzten Monate autoritäre Tendenzen und eine «prorussische» Aussenpolitik vor.
Er selbst entgegnete wiederholt, die liberale Opposition wolle das Ergebnis demokratischer Wahlen durch Druck von der Strasse umstossen.