Die Slowakei hat am ersten Tag nach dem russischen Angriff auf die Ukraine mehr als fünfmal so viele Grenzübertritte aus dem Nachbarland verzeichnet wie normalerweise. Von Mittwochnachmittag bis Donnerstagnachmittag seien 7490 ukrainische Staatsbürger über die Grenze gekommen, teilte das Innenministerium in Bratislava am Freitag mit. Normalerweise seien es rund 1400 an einem Tag. Von den in die Slowakei eingereisten Ukrainern beantragten bis Freitagnachmittag aber nur 14 Personen offiziell Schutz als Flüchtlinge. Sie wurden im grenznahen Flüchtlingslager Humenne untergebracht.
Ukrainian refugees in Slovakia
Ukrainische Flüchtlinge gehen beim Grenzübergang bei Vysne Nemecke in die Slowakei. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der konservative Ministerpräsident Eduard Heger reiste am Freitag gemeinsam mit Innenminister Roman Mikulec zum Grenzübergang Vysne Nemecke, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

Die Slowakei sei bereit, den Flüchtenden Zuflucht und Hilfe zu gewähren, betonte er. Allein der Staat verfüge über Zehntausende Unterbringungsmöglichkeiten, zusätzlich gebe es auch eine ganze Reihe an privaten Unterkünften, die für Kriegsflüchtlinge offen stünden.

Die konservativ-katholisch geprägte Slowakei galt bisher als besonders abweisend gegenüber Flüchtlingen, vor allem aus islamischen Ländern. Im ganzen Jahr 2021 erhielten nach offizieller Statistik des Innenministeriums nur 29 Menschen in dem EU-Land Asyl. In den Jahren davor waren es noch weniger gewesen, nämlich zwischen fünf im Jahr 2018 und elf im Jahr 2020.

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