Sinn Féin kämpft für ein vereinigtes Irland. Die republikanisch-katholische Partei will bis 2032 in Nordirland eine Abstimmung dazu abhalten.
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Sinn Féin kämpft weiterhin für ein Vereinigtes Irland. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor wenigen Wochen wurde Sinn Féin die stärkste Partei in Nordirland.
  • Jetzt plant die republikanisch-katholische Partei die Wiedervereinigung mit Irland.
  • Noch in den nächsten zehn Jahren soll in der britischen Provinz darüber abgestimmt werden.

Die republikanisch-katholische Partei Sinn Féin will die Vereinigung mit dem EU-Staat Irland. Sie will dazu in den kommenden zehn Jahren eine Volksabstimmung in der britischen Provinz Nordirland abhalten. «Wir müssen die Herzen und Köpfe gewinnen», sagte Parteichefin Mary Lou McDonald am Dienstag in London.

Im nächsten Jahrzehnt werde es einen konstitutionellen Wandel geben. Nach Umfragen gibt es in Nordirland derzeit keine Mehrheit für ein vereintes Irland. Die Befürworter hoffen, dass ihnen der Brexit und die demografische Entwicklung in die Hände spielt.

Im irischen Parlament in Dublin ist Sinn Féin unter McDonald die grösste Oppositionspartei. In Nordirland wurde die Partei vor wenigen Wochen mit Vizepräsidentin Michelle O'Neill an der Spitze zur stärksten Kraft.

Unionistische Partei blockiert Regierungsbildung

Damit steht O'Neill der Posten der regionalen Regierungschefin (First Minister) zu. Allerdings muss sie eine Einheitsregierung mit dem unionistischen Lager bilden, das sich eine möglichst enge Anbindung an Grossbritannien wünscht. Aus Protest über das Nordirland-Protokoll - Brexit-Sonderregeln für die Region - blockiert dies die grösste unionistische Partei DUP.

«Es ist beschämend, dass die DUP unser Volk in Geiselhaft nimmt», sagte O'Neill. Das mit dem Friedensabkommen von 1998 sorgfältig austarierte Machtgefüge zwischen den beiden konfessionellen Lagern soll für Frieden und Stabilität sorgen.

Die Unionisten fühlen sich jedoch durch das Protokoll von Grossbritannien abgekoppelt. McDonald hingegen sagte: «Das Protokoll funktioniert. Was nicht funktioniert, ist der Brexit

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