Sie suchen neues Geschirr? Ein grosser Trend ist immer noch aktuell. Aber auch ein Klassiker feiert ein Comeback in den Sortimenten der Hersteller.
Schlicht sind die neuen weissen Geschirrreihen. Hier ein Beispiel von Dibbern von der Messe Ambiente in Frankfurt.
Schlicht sind die neuen weissen Geschirrreihen. Hier ein Beispiel von Dibbern von der Messe Ambiente in Frankfurt. - Franziska Gabbert/dpa-tmn
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Trend kann sieben Jahre dauern: Er baut sich langsam auf, erreicht einen Höhepunkt, und nur langsam verschwinden die trendigen Produkte wieder.

Wenn überhaupt, denn vieles wird in unserem Haushalt weiter genutzt. Auf der Konsumgütermesse Ambiente sind solche Entwicklungen gut zu erkennen. Also: Was kommt und was ist gekommen, um zu bleiben?

Schalen für Bowls, Dipps und Gewürze

Ungebrochen ist der Trend zum vielfältigen Geschirr: Bowls, viele kleine Schälchen für Dipps, Gewürze und Fingerfood. Eigentlich Geschirrteile speziell für jede denkbare Speise – wer danach sucht, findet sie sicher irgendwo im Handel.

Wer gross eindeckt, braucht vielfältiges Geschirr. Auch viele kleine Schälchen für Dipps und Gewürze gehören jetzt auf den Tisch, wie auch die Dekorateure von am Stand von Broste Copenhagen auf der Messe Ambiente zeigen.

«Das hängt damit zusammen, dass in den letzten zwei Jahren gelernt wurde, zu Hause und dort gemeinsam zu essen und viel aufwendiger zu kochen als früher», sagt Christina van Dorp, Präsidentin des Handelsverbands Koch- und Tischkultur. Früher habe man vor allem Tellergerichte gemacht. Jetzt wird gern mit mehreren Töpfen und Schüsseln gekocht.

Und doch gibt es ein Tellergericht, das laut van Dorp «ein Riesenthema» ist: so genannte Bowls. Darunter versteht man Gerichte, bei denen alle Zutaten in eine Schüssel kommen. Man benötigt praktisch keine Pfannen oder Töpfe, da die Mahlzeit direkt in der Schüssel zubereitet wird. Unter anderem reichhaltige Salate werden als Bowls zubereitet. Es gibt derzeit eigentlich keinen Händler, der nicht mit Schüsseln für diese Bowl-Gerichte wirbt.

Insbesondere Schalen sind derzeit beim Geschirr gefragt – wie zum Beispiel am Messestand von Ceramirupe Ceramicas zu sehen. Das liegt am Kochtrend Bowls.

Mehr Ordnung in Küchenschrank und Speisekammer

Es gibt Ecken im Haus, die macht man nicht schön für Besucher. Die geben nur einem selbst etwas: Wenn in Küchenschränken und Speisekammern nicht nur Ordnung herrscht, sondern eine schöne Ordnung.

Der Trend ist nicht neu, aber wird nach wie vor unter anderem befeuert von unzähligen Beiträgen in den Sozialen Netzwerken, in denen Menschen Videos davon posten, wie sie unordentlicher Schränke und Kammern Herr werden.Wenn Hafer, Bohnen und Reis zur Dekoration werden: Anhaltend ist der Trend zu einheitlichen Sortiersystemen für Küche und Vorratskammer, wie hier von Rig-Tig by Stelton zu sehen.

Etwa indem sie alle Lebensmittel umfüllen in hübsche, einheitliche Boxen, diese sauber beschriften und auch noch schön im Regal arrangieren. Dafür braucht es: vielfältige Ordnungssysteme und Boxen in unterschiedlichen Grössen, Formen und Farben. Auf der Messe Ambiente war jede Menge davon zu entdecken.

Weisses Geschirr kommt zurück

Es ist der Klassiker auf dem gedeckten Tisch: das weisse Geschirr. Weg war es zwar nie ganz aus den Kollektionen, aber auch nicht mehr unter den beworbenen Neuheiten. Überraschend wirkt es da, dass ein paar der grossen trendgebenden Namen der Branche auf der Messe Ambiente nun neue weisse Services vorgestellt haben.

Wird der Klassiker bald ein Trend? Mehrere Geschirr-Hersteller zeigten auf der Messe Ambiente weisse Services, darunter die Lenet Group.

Überraschend deswegen, weil ein anderer Geschirrtrend gerade noch dominiert: Handgemachte oder so wirkende Teller, Tassen und Schalen, bei denen «Makel» die Dekoration bilden. Die Teller sind oft nicht ganz rund, die Zierlinie schief gezogen. Teils wirken die Stücke unfertig.

Handgemachte oder so wirkende Teller, Tassen und Schalen, bei denen Makel die Dekoration bilden. Bei diesem Beispiel von Serax variieren die Ränder in Form und Stärke.

«Dieser Trend zu rougher Handmade-Keramik ist jetzt auf einem Peak angekommen», sagt Christina van Dorp, Präsidentin des Handelsverbands Koch- und Tischkultur. «Das merkt man immer daran, wenn auch die Importeure damit arbeiten.» In anderen Worten: Kaum ein Hersteller hat nicht diesen Stil im Programm, selbst die günstigen Anbieter. Aber mit den ganz weissen und sehr schlicht gestalteten Neuvorstellungen könnte sich nun ein Gegentrend aufbauen.

Gläser und Vasen wie das Kristall von Oma

Sie waren nach der Trendausstellung für das Jahr 2023 auch auf der Ambiente zu sehen: Vasen, Wasser-, Wein- und Cocktailgläser im Stil der mächtigen und schweren Kristallgläser von früher.

Ihr Weg zurück in die Beliebtheit war ein weiter: Vor einigen Jahren fand man Gläser und Schalen mit dieser Optik erst mal in hippen Bars. Dann kamen sie mit dem Trend, aufwendiger zu Hause für Gäste zu kochen, auch zurück in die heimische Bar. Natürlich nicht immer im schweren Original aus Kristall, auch aus Kunststoff werden sie inzwischen gefertigt.

Alte Optik, neuer Trend: Opulente Vasen und Gläser gehören zur Trendausstellung der Konsumgütermesse Ambiente in Frankfurt. Hier Beispiele von Alfagr.

So oder so, der Stil der reich verzierten Gläser und Kelche scheint angekommen zu sein. Nicht mehr nur im weiteren Sortiment der Glashersteller, sondern auf der Messe Ambiente auch ganz vorne an den Ständen. Und auch oft gesehen: Farbige Gläser am gedeckten Tisch als Akzent, abgestimmt auf die restliche Tischdeko.

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