Selenskyj wirft Moskau Zynismus beim Thema Waffenruhe vor
Nach nächtlichen russischen Drohnenangriffen kritisierte Präsident Selenskyj die russische Forderung nach Waffenruhe zum 9. Mai als zynisch.

Nach schweren russischen Drohnenangriffen in der Nacht hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj der politischen Führung in Moskau Zynismus in der Debatte um eine Waffenruhe vorgeworfen. «Die Russen bitten um eine Waffenruhe zum 9. Mai und schiessen selbst jeden Tag auf die Ukraine. Das ist Zynismus im höchsten Ausmass», schrieb er bei Telegram.
Seinen Angaben zufolge hat das russische Militär sein Land innerhalb einer Woche mit 1.180 Drohnen und 1.360 gelenkten Fliegerbomben attackiert.
Allein in der vergangenen Nacht seien 165 Drohnen gegen Kiew, Charkiw, Tscherkassy und Mykolajiw gestartet worden.
Russland intensiviert Angriffe
Seit dem Morgen würden die Gebiete Donezk und Sumy vom Flugzeug aus mit schweren Fliegerbomben angegriffen. Die Ukraine sei weiterhin zu einer Waffenruhe bereit, aber diese solle nicht nur zu den russischen Festtagen gelten, betonte Selenskyj.
Am 9. Mai begeht Russland den Tag des Sieges über Nazi-Deutschland vor 80 Jahren. Kremlchef Wladimir Putin hatte rund um das Datum, das in Moskau mit einer Militärparade gefeiert wird, eine dreitägige Waffenruhe angeordnet. Kiew hingegen fordert, dass die Waffen mindestens 30 Tage schweigen sollen.