Experte warnt: Bei diesem Szenario ist die Ukraine verloren

Stephan Felder
Stephan Felder

Ukraine,

Der Donezk-Festungsgürtel ist das Bollwerk der Ukraine. Putins Armee prallt seit Jahren an dieser Lebenslinie im Osten ab – nun fordert er genau dieses Gebiet.

Wolodymyr Selenskyj
Steht vor schwierigen Verhandlungen und Entscheidungen: Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vier Städte bilden einen Schutzring, der Russlands Vormarsch stoppt.
  • Seit 2014 errichtete die Ukraine dort Bunker und Verteidigungsanlagen.
  • Putins Truppen scheitern bis heute an diesem unerschütterlichen Wall.

Es wird mit Spannung erwartet: Das Treffen am Montag zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Nicht weniger als Frieden soll es bringen für die kriegsgebeutelte Ukraine.

Russland-Präsident Wladimir Putin hat seine Voraussetzungen für einen Waffenstillstand schon mal unmissverständlich offengelegt.

Putin will umfangreiche Gebiete im Donbass

Umfangreiche Gebiete im Donbass sollen Russland zugesprochen werden, erst dann will Putin überhaupt in Verhandlungen einsteigen.

Konkret soll die Ukraine im Gegenzug für ein Einfrieren der Frontlinien die Regionen Donezk und Luhansk abtreten. Obwohl sie dort nicht vollständig besetzt sind.

Donbass
Die rot eingefärbten Gebiete soll die Ukraine nach Putins Willen abtreten. - OpenStreetMap

«In Putins Angebot ist eine Bombe versteckt», titelt nun die deutsche «Bild»-Zeitung in Zusammenhang mit dieser Forderung.

Denn: Eine Abtretung dieser Gebiete im Donbass könnte für die Ukraine verheerende Konsequenzen haben, warnt auch Politikwissenschaftler Carlo Masala im «ZDF».

Das Gebiet verfüge über gut gesicherte Festigungsanlagen. Man spreche auch von der «Festung des Donbass», erklärte der Experte der Bundeswehr-Universität München.

Weg für weitere Angriffe wäre frei

Heisst: «Wenn Putin dieses Gebiet zugesprochen bekommt, hat er für künftige Angriffes auf den Rest der Ukraine eine sehr gute Ausgangsposition.»

Der sogenannte Verteidigungsring von Donezk stellt die zentrale Schutzlinie der Ukraine im Osten dar – quasi eine Art Lebensversicherung.

Er besteht aus einem rund 50 Kilometer langen Band. Dieses setzt sich aus vier grösseren Städten sowie mehreren kleineren Ortschaften entlang einer Autobahn zusammen.

Soll die Ukraine für den Frieden freiwillig auf Gebiete verzichten?

Seit 2014 haben die Ukrainer dort Bunker, Verteidigungsstellungen und Produktionsstätten für Rüstungsgüter eingerichtet und stetig erweitert.

Bereits 2022 scheiterte der russische Vormarsch an dieser Linie. Und bis heute gelingt es Putins Armee nicht, sie zu durchbrechen.

Sollte dieser Verteidigungsgürtel fallen, wäre der Weg weiter nach Westen ungehindert offen.

«Forderungen für Selenskyj unerfüllbar»

Es liegt also auf der Hand, dass Putin diesen strategisch bedeutenden Schutzwall der Ukraine gerne kampflos in die Hände bekäme.

Militär-Experte Nico Lange warnt in «Bild»: «Militärisch würde Putin durch die kampflose Übergabe der Festungen einen grossen Vorteil erzielen. Bei einer Übergabe des Donbas wäre Putins weiterer Weg in Richtung Charkiw und Dnipro frei.»

Das sei eine vergiftete Forderung, die Selenskyj nicht mal im Traum erfüllen würde.

Lange: «Putin stellt die Forderung nach Donezk und weitere Forderungen, weil er weiss, dass sie für jeden ukrainischen Präsidenten unerfüllbar sind. Putin will die Ukraine auch politisch spalten und letztlich politisch kontrollieren.»

Kommentare

User #6173 (nicht angemeldet)

in einem jahr ist das gebiet doppelt so gross......

User #3906 (nicht angemeldet)

NTV ist ein sehr guter Nachrichten sender, wie auch ihre "Experten" sie sagen knallhart wie es ist und das exakt! Du musst ihre aussagen nur umdrehen dann stimmen sie perfekt! :-)

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