Selenskyj: Kämpfe gehen weiter
Laut Selenskyj gehen die Kämpfe vor allem im Osten der Ukraine weiter. Er wirft Russland vor, sich zu weigern, einen dauerhaften Frieden zu schliessen.

An den Fronten im Osten der Ukraine wird weiter gekämpft. Vor allem rund um den Donbass, speziell bei Pokrowsk, setzten russische Truppen ihre Angriffe fort, berichtete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Die Situation an dem Frontabschnitt sei bei einem Lagebericht der Militärführung erörtert worden, fügte Selenskyj ohne weitere Details hinzu.
Angesichts der andauernden Kämpfe warf Selenskyj Russland vor, sich zu weigern, einen vollständigen und dauerhaften Frieden zu schliessen. «Alle unsere Partner sind diese russischen Manipulationen leid.»
Kremlchef Wladimir Putin hatte bereits im März den Vorschlag von US-Präsident Donald Trump zu einer 30-tägigen Waffenruhe ohne Vorbedingungen als ersten Schritt zu einer friedlichen Lösung im mehr als drei Jahre währenden Angriffskrieg abgelehnt. Er begründete dies mit Bedenken, dass die Ukraine die Zeit für eine Umgruppierung ihrer Einheiten, die Mobilisierung neuer Soldaten und die Wiederbewaffnung nutzen werde.
Russland beharrt auf seinen Forderungen
Auch die jüngsten Vorschläge aus Kiew zur Verlängerung der von Putin angeordneten dreitägigen Waffenruhe rund um die Siegesparade auf dem Roten Platz zum Ende des Weltkriegs vor 80 Jahren in der kommenden Woche lehnte Moskau mit derselben Begründung ab.
Von den Forderungen nach einem Verzicht der Ukraine auf den Nato-Beitritt, die Halbinsel Krim sowie die vier 2022 von Moskau annektierten ukrainischen Gebiete Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja rückt Russland dabei nicht ab. Ebenso beharrt Moskau auf Entwaffnung und «Denazifizierung» des Nachbarlands. Darunter wird in Moskau am ehesten die Einsetzung einer russlandfreundlichen Regierung verstanden.