Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj bittet seine Amtskollegen Joe Biden und Xi Jinping um eine Teilnahme am Friedensgipfel auf dem Bürgenstock.
Wolodymyr Selenskyj
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. - AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Joe Biden und Xi Jinping sollen an der Ukraine-Friedenskonferenz teilnehmen.
  • Dies fordert Präsident Wolodymyr Selenskyj.
  • Er richtet einen emotionalen Appell an die Politiker aus den USA und aus China.
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Amtskollegen aus den USA und China, Joe Biden und Xi Jinping, gebeten, an der Ukraine-Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock NW teilzunehmen. Der Gipfel ist für Mitte Juni geplant.

«Ich appelliere an die Führer der Welt an Präsident Biden, den Führer der USA, und Präsident Xi, den Führer Chinas. Bitte unterstützen Sie den Friedensgipfel mit Ihrer Führung und Teilnahme», sagte Selenskyj in einer Videobotschaft.

«Wir wollen nicht, dass die UN-Charta verbrannt wird so wie diese Bücher hier, und ich hoffe, Sie wollen das auch nicht», sagte Selenskyj vor dem Hintergrund einer durch einen russischen Raketenangriff zerstörten Druckerei in Charkiw. Nur weltweite Geschlossenheit ermögliche es, Russland zu einem echten Frieden zu zwingen, sagte der Präsident in seiner am Sonntag auf seinem Telegramkanal verbreiteten Rede auf Englisch.

Russen planen offenbar weitere Offensiven

Nach Angaben Selenskyjs bereitet Moskau gerade einen weiteren Angriff vor. Während die Ukraine noch die jüngste russische Bodenoffensive im Gebiet Charkiw abwehre, sammle Russland Kilometer nördlich davon neue Einheiten, um weiter nordwestlich eine neue Attacke zu starten, sagte der Präsident.

Militärexperten zufolge ist eine weitere russische Offensive im Gebiet Sumy möglich. Russlands Ziel einer solchen Operation ist es demnach, das personelle und materielle Übergewicht auszunutzen, die ukrainischen Verteidigungslinien zu überdehnen und so den Zusammenbruch der Front zu erreichen – oder zumindest weitere Territorien zu erobern.

Glaubst du an ein baldiges Ende des Ukraine-Kriegs?

Laut Selenskyj zeugen die Angriffsvorbereitungen und der andauernde «terroristische» Beschuss von Städten in der Ukraine davon, dass Russland – im Gegensatz zu seiner Rhetorik – nicht bereit sei für Verhandlung über einen wirklichen Frieden. Der Kreml strebe allenfalls nach einer Feuerpause, die dann wieder durch russische Raketen gebrochen werde.

Um Russland zur Einhaltung seiner Verpflichtungen zu zwingen, seien globale Anstrengungen notwendig, betonte Selenskyj. Er verwies darauf, dass die Ukraine leidvolle Erfahrungen mit russischen Verhandlungslügen gemacht habe. «Lügen, die Russland als Verschleierung für die Vorbereitung des Kriegs dienten», sagte der Präsident.

Russland hat vor mehr als zwei Jahren seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen. Noch unmittelbar vor dem Einmarsch hatte etwa Kremlsprecher Dmitri Peskow behauptet, dass Russland in seiner Geschichte noch nie ein anderes Land überfallen habe und auch jetzt keinen Krieg wolle.

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