In Russland kann die Website «Bild.de» derzeit nicht mehr besucht werden. Die Angebote anderer deutscher Medien sind derweil weiterhin abrufbar.
Bild
Das Logo der «Bild» auf einem Gebäude in Berlin. (Symbolbild) - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Seite «Bild.de» ist in Russland nicht mehr verfügbar.
  • Die Medienaufsicht des Landes hat den Zugriff gesperrt.
  • Weshalb es dazu gekommen ist, ist nicht bekannt.

Die russische Medienaufsicht hat den Zugriff auf die Website «Bild.de» des Axel-Springer-Verlags für Leser in Russland gesperrt. Das meldete die Agentur Interfax am Sonntag unter Berufung auf die Behörde Roskomnadsor. Die Generalstaatsanwaltschaft habe die Sperrung beantragt.

«Bild»-Chefredakteur Johannes Boie teilte der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit: «Die Sperrung von ‹Bild.de› durch die russische Zensur bestätigt uns in unserer journalistischen Arbeit für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte

Wladimir Putin Ukraine-Krieg
Wladimir Putin lässt in Russland keine Kritik am Ukraine-Krieg zu. - dpa

Boie fährt fort: «Und sie bestärkt uns, russischen Bürgerinnen und Bürgern noch mehr Möglichkeiten zu geben. Sie sollen sich mit Nachrichten und Fakten jenseits von der russischen Regierungs-Propaganda informieren können.» Auf Twitter riet er Leserinnen und Lesern in Russland, auf den «Bild»-Kanal im sozialen Netzwerk Telegram auszuweichen.

Facebook und Instagram als extremistisch eingestuft

Ein Grund für die Sperrung in Russland wurde nicht genannt, Auftritte anderer deutscher Medien waren weiter abrufbar. Doch sind in Russland eine Vielzahl regierungskritischer Internetseiten gesperrt. Zuletzt hatten die Behörden auch die sozialen Netzwerke Twitter, Facebook und Instagram blockiert. Facebook und Instagram wurden als extremistisch eingestuft.

Facebook und Instagram
Ukraine-Krieg: Die Social-Media-Plattformen Facebook und Instagram sind in Russland als «extremistisch» verboten worden. - dpa

Die Moskauer Behörden hatten schon vor dem Ukraine-Krieg Druck auf kritische in- wie ausländische Medien verstärkt. Damit sollen Inhalte unterdrückt werden, die aus russischer Sicht falsch oder extremistisch sind. Auch solche, die anders als vorgegeben über den Krieg berichten, sind betroffen. Das russische Aussenministerium hat auf seiner Internetseite eine ganze Rubrik mit mutmasslichen «Falschnachrichten» auch in westlichen Medien angelegt.

Ebenfalls am Sonntag wurde die Website des russischen TV-Starjournalisten Alexander Newsorow geblockt. Er hat sich von einem Gefolgsmann des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem Kritiker entwickelt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Wladimir PutinMenschenrechteUkraine KriegNachrichtenInstagramFacebookTwitterKrieg