Ein Zwölfjähriger erleidet bei einem häuslichen Unfall im April schwere Hirnverletzungen – seitdem liegt er im Koma. Die Eltern wollen ihn nicht sterben lassen.
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Die Eltern von Archie Battersbee sind vor den Supreme Court in London gezogen - ohne Erfolg. - Victoria Jones/PA Wire/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Wochen kämpfen die Eltern von Archie (12) um lebenserhaltende Massnahmen.
  • Ein weiterer Antrag am Supreme Court wurde nun abgelehnt.
  • Nun dürfte der Rechtsweg ausgeschöpft sein.

Im Fall des unheilbar kranken Jungen Archie hat das oberste britische Gericht einen erneuten Rettungsversuch seiner Eltern abgeblockt. Der Supreme Court in London lehnte einen Antrag ab, mit dem die Eltern die Fortführung lebenserhaltender Massnahmen erwirken wollten.

Zuvor hatte sich die Familie des Zwölfjährigen an einen UN-Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen gewandt – dieser forderte daraufhin, die Massnahmen fortzusetzen, bis der Antrag geprüft sei. Die Gerichte mussten dem Antrag allerdings nicht folgen. Nun dürfte der Rechtsweg ausgeschöpft sein.

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Die Britin Hollie Dance kämpft um das Leben ihres Sohnes. - Facebook / Holli Dance

Zwölfjähriger liegt im Koma

Der kleine Archie hatte sich bei einem häuslichen Unfall im April schwere Hirnverletzungen zugezogen – womöglich bei einer Internet-Mutprobe. Er liegt seither im Koma. Mehrere britische Gerichte entschieden, dass die Ärzte den Jungen sterben lassen dürfen. Dies sei in seinem besten Interesse, hiess es zur Begründung.

Der Fall erinnert an ähnliche Auseinandersetzungen um unheilbar kranke Kinder in Grossbritannien. Der finanziell stark unter Druck stehende britische Gesundheitsdienst neigt dazu, lebenserhaltende Massnahmen sehr viel früher zu entziehen, als das in Deutschland der Fall wäre.

Zudem werden die Wünsche von Eltern und Angehörigen dabei nicht im selben Masse berücksichtigt. Was im besten Sinne des Patienten ist, entscheiden oft Richter auf Empfehlung von Medizinern.

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