Das Dokumentarfilmfestival DOK.fest München widmet die diesjährige Hommage der Schweizer Filmemacherin Heidi Specogna. Überhaupt räumt es dem Schweizer Dokumentarfilmschaffen seit Jahren viel Raum ein. Festivalleiter Daniel Sponsel nennt zwei Gründe dafür.
Heidi Specogna
Dok-Filmregisseurin Heidi Specogna wird mit dem Konrad-Wolf-Preis ausgezeichnet. (Archiv) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zum einen hat der in München wohnhafte Norddeutsche einen engen persönlichen Bezug zur Schweiz.

Schon als Filmstudent sei er oft da gewesen, unter anderem, um einen Film über die Alpwirtschaft zu drehen, erzählt er im Gespräch mit Keystone-SDA. Heute kehrt Daniel Sponsel vor allem als Dozent an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK regelmässig zurück.

Abgesehen davon liege die hohe Präsenz des Schweizer Filmschaffens in München an dem «starken Angebot». Aus Deutschland blicke man mit grossem Interesse «und auch ein bisschen Neid» auf die schweizerische Filmlandschaft, sagt der Festivalleiter weiter. Die Schweiz, an sich kein grosses Produktionsland, räume dem Dokumentarfilm viel Raum ein. Mehr noch als dem Spielfilm und auch mehr als dies in anderen Ländern üblich sei.

Die überaus hohe Wertschätzung des Dokfilm-Genre sei beispielsweise auch an den Solothurner Filmtagen zu erkennen, wo im Wettbewerb nicht zwischen Spiel- und Dokumentarfilm unterschieden wird. Mehr noch: «Loving Highsmith» von Eva Vitija-Scheidegger wurde als Eröffnungsfilm der diesjährigen Ausgabe gezeigt. «Ein deutsches Mischfestival würde es eher nicht wagen, mit einem Dokumentarfilm zu eröffnen», so Sponsel.

Das DOKfest. München, das vom 4. bis 15. Mai vor Ort und vom 9. bis 22. auch im virtuellen Raum stattfindet, zeigt 124 Filme aus 55 Ländern. Im Rahmen der Hommage auf die Bielerin Heidi Specogna stehen «Tupamaros» (1996), «Das kurze Leben des José Antonio Gutierrez» (2006), «Das Schiff des Torjägers» (2010), «Carte Blanche» (2011), «Cahier Africain» (2016) sowie ihr neustes Werk «Stand Up My Beauty» (2021) auf dem Programm.

Im Weiteren enthält die Liste der gesamten Schweizer Werke unter anderem «Schwarzarbeit» von Ulrich Grossenbacher, der am vergangenen Donnerstag in der Deutschschweiz angelaufen ist, «Rotzloch - Ich zwinge dich nicht, mich zu umarmen» von Maja Tschumi sowie «Dida» von Nikola Ilić und Corina Schwingruber Ilić.

https://www.dokfest-muenchen.de/

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