Im Libanon haben sich am Mittwoch hunderte Schüler und Studenten der Protestbewegung gegen die Regierung angeschlossen.
Schüler-Protest im Libanon
Schüler-Protest im Libanon - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Aktionen in zahlreichen Städten.

In der Hauptstadt Beirut versammelten sich Dutzende von ihnen vor dem Bildungsministerium und verlangten den Rückzug der als inkompetent und korrupt angesehenen politischen Führung. «Was soll ich mit einem Abschlusszeugnis, wenn ich kein Land habe?», sagte ein Schüler im libanesischen Fernsehen.

Die grösste Protestaktion fand in der südlichen Stadt Sidon statt, wo Schüler und Studenten auf den zentralen Platz strömten und bessere Bildung und Jobmöglichkeiten forderten, wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete. Proteste gab es örtlichen Medienberichten zufolge auch in anderen Städten, darunter Jounieh, Tyros, Nabatäa, Byblos und Saida.

Anhänger der Protestbewegung, die seit dem 17. Oktober auf die Strasse gehen, versammelten sich am Mittwoch vor Ministerien, darunter das Justizministerium. «Wir wollen keine Richter, die Anweisungen erhalten», war auf einem Plakat zu lesen. Proteste gab es auch vor dem öffentlichen Stromversorger EDL.

Der Libanon befindet sich seit langem in einer sozialen und wirtschaftlichen Krise. Der Kleinstaat ist massiv überschuldet und kämpft seit Jahren mit Problemen bei der Müllentsorgung sowie ständigen Stromausfällen. Angesichts fast zweiwöchiger Massenproteste war vor gut einer Woche die Regierung von Ministerpräsident Saad Hariri zurückgetreten, Präsident Michel Aoun hat die Bildung einer Expertenregierung angekündigt.

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