Schüler in Italien gegen Distanzunterricht
Wegen der Corona-Pandemie wurde der Fernunterricht in den meisten Regionen Italiens verlängert. Die Schulministerin ist besorgt über die Lage der Schüler.

Das Wichtigste in Kürze
- In vielen Regionen Italiens wurde der Fernunterricht verlängert.
- Das löste landesweit Proteste unter Schülern aus.
Nach der Verlängerung des Distanzunterrichts wegen der Corona-Pandemie in den meisten Regionen Italiens hat sich die Schulministerin besorgt über die Lage für die Schüler gezeigt. Der Fernunterricht funktioniere vielleicht für einige Wochen oder Monate, aber heute sei klar, dass es ein «Black Out» für die Gemeinschaft der Schüler bedeute, sagte Lucia Azzolina am Montag im Radiosender Rai Radio 1. «Ich bin sehr besorgt.»
Der Distanzunterricht betrifft die Jugendlichen der Scuola Superiore, in die man im Alter von etwa 14 Jahren kommt. Die Verlängerung löste landesweit Proteste aus. In Rom demonstrierten viele vor ihrem Gymnasium. «Wir wollen wieder in unsere Klassenräume, weil wir schon lange zu Hause vor unseren Computern waren», sagte eine Schülerin im Fernsehsender Rai News 24. Am 18. Januar wollten sie wieder in die Schule, aber das müsse sicher geschehen, forderte sie.
Vor dem Ministerium für Bildung und am Kolosseum in Rom demonstrierten am Montag Dutzende Schüler gegen den Distanzunterricht. Mit Transparenten und Pyrotechnik machten sie auf sich und ihre Forderungen aufmerksam. Azzolina äusserte Verständnis für die Frustration. Es seien aber die Regionen, die über die Öffnung entschieden.
Beinahe alle Regionen in Italien verschoben die Wiederöffnung der Schulen wegen der verschärften Pandemie-Lage. Eine Ausnahme ist die Toskana. Dort will die Regierung mit mehr Ordnungskräften die Einhaltung der Abstände im Öffentlichen Nahverkehr garantieren. Ursprünglich war der Plan, ab dem 11. Januar die Hälfte der Schüler der Scuola Superiore wieder in die Klassenzimmer zu lassen.