Die ukrainischen Streitkräfte haben aus Deutschland 18 moderne Kampfpanzer Leopard 2A6 für die Abwehr des russischen Angriffs auf ihr Land erhalten.
Leopard Panzer
Zwei Leopard-2A6-Panzer auf einem Truppenübungsplatz der Bundeswehr (Archivbild). - Federico Gambarini/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Olaf Scholz hat bestätigt, dass 18 Leopard-Panzer in der Ukraine angekommen sind.
  • Ende Januar gab Deutschland bekannt, dass man die Ukraine mit Panzer beliefern würde.
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Die ukrainischen Streitkräfte erhielten aus Deutschland 18 moderne Kampfpanzer Leopard 2A6 für die Abwehr des russischen Angriffs. Das bestätigte Bundeskanzler Olaf Scholz in Rotterdam bei einer Pressekonferenz mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte. «Wir haben geliefert wie angekündigt», sagte Scholz.

Mitte März hatten die Besatzungen der Panzer ihre Ausbildung auf dem Leopard mit einem Gefechtsschiessen abgeschlossen. Über den Transport der Panzer hatten Regierungsstellen wie bei anderen Waffensystemen aus Gründen der Geheimhaltung und Sicherheit nichts öffentlich mitgeteilt. Zuerst hatte das Nachrichtenmagazin «Spiegel» über die Ankunft der Panzer berichtet.

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Deutschland beliefert die Ukraine mit 18 Leopard Panzer 2A6. - keystone

Die Bundesregierung hatte am 25. Januar nach längerem innenpolitischen Ringen das Ziel ausgegeben, «rasch zwei Panzer-Bataillone mit Leopard-2-Panzern für die Ukraine zusammenzustellen». Diese sind in der Ukraine üblicherweise mit jeweils 31 Panzern ausgestattet.

Beteiligt an der Initiative sind vor allem Polen sowie Norwegen, Kanada und Spanien. Polen hat der Ukraine im Februar die ersten vier westlichen Kampfpanzer des älteren Typs Leopard 2A4 geliefert. Deutschland stellt der Ukraine die 18 Leopard 2A6, Portugal weitere 3 der Waffensysteme.

Leopard 2A6: Experten gehen von Überlegenheit aus

Experten gehen fest davon aus, dass der Leopard 2 im Gefecht gegen russische Panzertruppen deutlich überlegen sein wird. Ein Grund ist, dass er eine stabilisierte Waffenanlage hat und damit auch aus laufender Fahrt heraus schiessen kann. Der von den russischen Streitkräften vielfach eingesetzte T-72 muss für den Schuss stehen.

Zum Abschluss ihrer Ausbildung hatten die ukrainischen Besatzungen auf dem niedersächsischen Truppenübungsplatz Bergen Angriff und Rückzug von einem Feind geübt. Ausbildungsziel war es, «dass diese Kräfte dazu befähigt sind, völlig selbstständig mit diesem sehr modernen Panzer kämpfen zu können». Dies hatte Brigadegeneral Björn Schulz, Kommandeur der Panzertruppenschule der Bundeswehr, dort erklärt.

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Brigadgeneral Björn Schulz (r) besucht die Panzertruppenschule im niedersächsischen Munster. - keystone

Zwischen 82 und 85 Prozent der Zieldarstellungen wurde bei den Übungen zerstört. Die deutschen Ausbilder bewerteten das als sehr gut. «Die Ukrainer stehen vor der gefährlichsten Phase des Krieges», hatte der französische Vizeadmiral Hervé Bléjean, Generaldirektor der EU-Trainingsmission, erklärt. «Wenn sie bessere Panzer wie den Leopard einsetzen können, werden sie durchbrechen können und Richtung Gegenangriff gehen.»

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