Auch 20 Jahre nach den Anschlägen auf das World Trade Center in New York hat sich die Erinnerung daran bei SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz und seiner Grünen-Konkurrentin Annalena Baerbock tief eingegraben.
USA gedenken
Anschlag auf das World Trade Center, an den die USA gedenken. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Baerbock: «Meine Gedanken waren bei meinen amerikanischen Freund*innen».

«Die furchtbaren Bilder von den Terroranschlägen am 11. September 2001 lassen mich nicht los. Die Menschen, die aus Verzweiflung aus den brennenden Türmen des World Trade Centers sprangen, verfolgen mich bis heute», sagte Scholz der Nachrichtenagentur AFP.

Als Hamburger Innensenator sei er damals gerade bei einem Termin im Einwohnerzentralamt gewesen, «als ich einen Anruf aus dem Lagezentrum erhielt und über die Anschläge informiert wurde», sagte Scholz. «Wir eilten sofort zu einem Fernseher und schalteten CNN an. Danach fuhren wir in die Innenbehörde, um alle weitere Schritten zu koordinieren.» Bald schon sei dann klar geworden, «dass drei der Terroristen den Anschlag in Hamburg vorbereitet hatten». Entsprechend habe er danach dann «intensive Tage erlebt».

«Meine Gedanken sind an diesem Tag bei den fast 3000 Opfern der schrecklichen Anschläge und ihrer Angehörigen», sagte Scholz weiter. «Meine Gedanken sind ausserdem bei denen, die infolge des Terroranschlags erkrankten und starben», darunter viele Helferinnen und Helfer der ersten Stunde. «Niemand kann den Schmerz und die Trauer nehmen. Gemeinsam können wir aber dafür einstehen, dass für Terror kein Platz mehr ist in dieser Welt», betonte der SPD-Politiker.

Grünen-Kanzlerkandidatin Baerbock erhielt die Nachricht von den Anschlägen in Hannover. Dort habe sie «am Handy, allein in einer Messehalle» die furchtbaren Neuigkeiten verfolgt. Ihre Gedanken seien dabei «bei meiner amerikanischen Gastfamilie aus meiner Schulzeit, meinen amerikanischen Freund*innen» gewesen, sagte die damals 20-Jährige AFP.

«Die Anschläge vom 11. September schockieren auch 20 Jahre später noch», fügte Baerbock hinzu. «Sie haben tiefe Wunden geschlagen.» Die Anschläge seien ein Angriff auf die USA gewesen, aber auch «auf unsere gemeinsamen Werte und unsere Freiheit», betonte die Grünen-Kanzlerkandidatin.

«Dieser 11. September ist ein Tag des Gedenkens und des Innehaltens», sagte Baerbock weiter. Der Jahrestag verpflichte aber auch dazu, «einen kritischen Blick auf die Konsequenzen der Anschläge zu werfen, die heute in Afghanistan und im gesamten Nahen Osten zu sehen sind.» Es sei damals richtig gewesen, den USA beizustehen. «Die militärischen Einsätze sowie das zivile Engagement in Afghanistan zeigen uns jedoch, was passiert, wenn eine politische Gesamtstrategie, klare Einsatzziele und eine Abzugsperspektive fehlen», kritisierte die Grünen-Vorsitzende.

«Das westliche Wertebündnis sollte sich weiterhin an der Seite von pro-demokratischen Kräften für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Freiheit und Menschenrechte einsetzen ? aber mit realistischen Zielen, sorgfältig austarierten Mitteln und einer Gesamtstrategie im engen Zusammenspiel mit internationalen Partnern», forderte Baerbock.

Bei den Al-Kaida-Anschlägen auf das New Yorker World Trade Center und das US-Verteidigungsministerium waren fast 3000 Menschen getötet worden. Als Reaktion auf die Anschläge marschierten die USA 2001 in Afghanistan ein und stürzten die dortige Taliban-Regierung, die Al-Kaida Unterschlupf gewährt hatte. Im August übernahmen die Taliban nach dem Abzug der internationalen Truppen erneut die Macht in Afghanistan.

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