Schadstoffwerte nach Flutkatastrophe im Ahrtal derzeit «nicht beunruhigend»

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Deutschland,

Fast drei Monate nach der Flutkatastrophe hat eine erneute Messung der Schadstoffbelastung an der Ahr laut Umweltministerium keinen Grund zur Beunruhigung gegeben.

Überschwemmungen in Altenahr
Überschwemmungen in Altenahr - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Zerstörte Kanäle und nicht richtig funktionierende Kläranlagen belasten Wasser.

Die Flutkatastrophe habe «erwartungsgemäss» zu höheren Schadstoffwerten in Wasser, Boden und Luft geführt, erklärte Umweltministerin Anne Spiegel (Grüne) am Montag bei der Vorstellung der Zwischenergebnisse des Sondermessprogramms. «Allerdings sind diese Werte derzeit nicht beunruhigend und lassen auch keine längerfristigen gravierenden Belastungen befürchten.»

Für das Sondermessprogramm untersucht das Landesamt für Umwelt seit dem 4. August die Umweltfolgen des verheerenden Hochwassers. Für die Gewässeruntersuchung seien bisher an 14 Messpunkten entlang der Ahr sowie per Schiff an der Ahrmündung in den Rhein Proben entnommen und analysiert worden. Bisher habe es vier Messdurchgänge gegeben.

Als grösste Belastungsquelle für das Wasser hätten sich zerstörte Kanäle und nur eingeschränkt funktionsfähige Kläranlagen ergeben. Die Sanierung und Erneuerung aller defekten Kanäle sowie die Neuausrichtung der Abwasserversorgung würden «einige Jahre in Anspruch nehmen», erklärte das Ministerium. «Bis dahin lässt sich nicht vermeiden, dass Abwasser zum Teil unzureichend behandelt oder sogar unbehandelt in die Ahr gelangt und das Gewässer belastet.»

Boden- und Staubuntersuchungen ergaben nach Angaben des Ministeriums «keine gesundheitsgefährdenden Verschmutzungen». Lediglich an einem Messpunkt hätten sich leicht erhöhte Schwermetallwerte gezeigt, die vermutlich nicht auf das Hochwasser, sondern auf Abbrucharbeiten und den erhöhten Lkw-Verkehr zurückzuführen seien.

Ministerin Spiegel kündigte an, die Entwicklung an der Ahr mit weiteren Untersuchungen begleiten zu wollen. Neben den chemischen Untersuchungen, die derzeit alle zwei Wochen stattfänden, liefen biologische Analysen, von denen weitere für das kommende Frühjahr geplant seien.

Starke Regenfälle hatten Mitte Juli katastrophale Überschwemmungen an Flüssen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ausgelöst. Viele Gemeinden, insbesondere im Ahrtal, wurden verwüstet. In Rheinland-Pfalz kamen im Zusammenhang mit dem Hochwasser 133 Menschen ums Leben. In Nordrhein-Westfalen gab es 48 Tote.

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