Um den Touristenmassen Herr zu werden, begrenzt so manch italienischer Strand die erlaubte Besucheranzahl. Die Gäste sollen 72 Stunden im Voraus reservieren.
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Die Strände Italiens sind jeden Sommer überfüllt. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Italiens Strände wappnen sich gegen die Touristenfluten.
  • Manche führen Besucherobergrenzen ein. Wer auf den Strand will, muss per App reservieren.
  • Auch Eintrittsgelder und andere kleinere Verbote werden häufiger.
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Auch in diesem Sommer werden sich die Strände Italiens wieder in ein Meer aus Touristen verwandeln. Touristengebiete wie Sizilien und Sardinien wappnen sich schon jetzt gegen den Ansturm. Dabei setzen die lokalen Behörden auf Besucherobergrenzen, die Reservation per App und Strandtuchverbote.

Strandbesucher müssen 72 Stunden im Voraus reservieren

Das kleine Dorf Baunei im Osten Sardiniens lässt seit Jahren nur eine gewisse Zahl an Gästen auf seine Strände. Nun wurden die Regeln nochmals verschärft. «Wir können es uns nicht mehr leisten, tausende Sonnenanbeter am Tag auf einem Flecken zusammenzupferchen», erklärt Bürgermeister Stefano Monni gegenüber «CNN». «Das ist untragbar».

Für vier Strände in der Region gelten daher Besucherobergrenzen von maximal 250, 300 oder 700 Personen am Tag. Wer einen der Plätze ergattern will, muss per App mindestens 72 Stunden im Voraus reservieren. Das Gebiet wird jedes Jahr von etwa 300'000 Touristen besucht.

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Italiens Strände haben jedes Jahr mit Touristenmassen zu kämpfen.
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Deshalb treffen manche Strände Vorkehrungen. An den Stränden bei Baunei, Sizilien, herrscht etwa eine Besucherobergrenze.
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Besucher sollen per App reservieren.
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Auch wird an Stränden Eintrittsgeld für die Instandhaltung verlangt.
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Mancherorts wurden auch Strandliegen oder Strandtücher verboten.

Wo ein Eintrittsgeld fällig wird, kann das ebenfalls gleich online beglichen werden. Diese Beträge fliessen dann wieder in die Instandhaltung der Strände.

Solche Eintrittsgelder werden immer häufiger eingeführt. Dem Bürgermeister zufolge geht es dabei insbesondere um den Umweltschutz. «Wir müssen dieses Paradies und sein empfindliches Ökosystem schützen», argumentiert Monni. «Es müssen Grenzen gesetzt werden, sonst bricht alles zusammen.»

Um die Touristen in Schach zu halten, plant Monni bereits neue Massnahmen. Künftig will er am ganzen Küstenabschnitt einführen, dass die Strandtouristen mindestens sechs Meter Platz zwischen sich lassen müssen. Eine entsprechende Genehmigung der sardinischen Behörden steht derzeit noch aus.

Auf Lampedusa-Strand sind Sonnenliegen verboten

Auch die kleine Gemeinde Stintino im Norden Sardiniens hat die Besucheranzahl am La-Pelosa-Strand begrenzt und ein Eintrittsgeld eingeführt. Hier stört man sich nicht nur am Müll, den die Touristen hinterlassen, sondern auch an dem, was sie mitnehmen: den Sand.

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«Wir haben schon so viel Sand wegen der Strandtücher verloren», sagt Bürgermeisterin Rita Limbania Vallebella. Dieser bleibt haften, sobald die Tücher nass werden. Deshalb sind Strandtücher am La Pelosa verboten.

Aber nicht nur auf Sardinien, auch auf der sizilianischen Insel Lampedusa. Am Isola dei Conigli gelten neben Besucherobergrenze, Eintrittsgeld und Strandtuchverbot obendrein Sonnenliegen- und Schwimmmatten-Verbot.

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