Unter dem Druck der Sanktionen der EU hat sich der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko bei einem neuen Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin Unterstützung gesucht.
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Alexander Lukaschenko (l.) begrüsst Wladimir Putin bei einem Treffen im November 2017. - dpa-infocom GmbH

«Die Dynamik ist wild. Jeden Tag ändert sich etwas«, sagte Lukaschenko am Dienstag im Konstantin-Palast bei St. Petersburg. Die Staatsmedien beider Länder reagierten verwundert, dass der in diesem Jahr inzwischen vierte Besuch Lukaschenkos bei Putin vorab nicht angekündigt worden war. Russland hält das wegen der Repressionen gegen Bürger weitgehend isolierte Land mit Krediten am Laufen.

Putin meinte, der Handel zwischen Belarus und Russland blühe ungeachtet der Sanktionen. Minsk zahle zudem seine Schulden an Moskau zurück. «Belarus bleibt für uns im Ganzen ein grosser und verlässlicher Partner im Bereich der Wirtschaft», sagte Putin.

Nach Kremlangaben wollten sich die beiden Politiker auch darüber abstimmen, wie sie «den Versuchen des Westens, die Lage in Belarus anzuheizen», etwas entgegensetzen könnten. Dank Russland halte Belarus den «wirtschaftlichen Schlägen» des Westens Stand, meinte Lukaschenko. «Wir werden uns entwickeln.» Lukaschenko bezeichnete die Sanktionen des Westens als «Terror gegen das belarussische Volk».

Deshalb gingen jetzt seine Behörden gegen vom Westen finanzierte Nichtregierungsorganisationen und Medien vor. «Wie dem auch sei, Wladimir Wladimirowitsch, das ist für uns keine Katastrophe», sagte Lukaschenko zu Putin. «Wir werden mit diesem Terror und den anderen Dingen fertig.» Die Demokratiebewegung beklagt hingegen schwerste Repressionen bis hin zur Folter und Tötung Andersdenkender. Nach Angaben von Menschenrechtlern gibt es in Belarus mehr als 500 politische Gefangene.

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