Wegen drohenden US-Sanktionen will Russland die Einlagen in US-Staatsanleihen reduzieren. Künftig soll bei Transaktionen der Dollar gemieden werden.
Rubel anleihe
Eine russische Ein-Rubel-Münze liegt auf einer amerikanischen Ein-Dollar-Note. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland will Einlagen in US-Staatsanleihen reduzieren.
  • Transaktionen sollen nicht mehr in US-Dollar, sondern in anderen Währungen erfolgen.

Als Reaktion auf die drohenden neuen US-Sanktionen will Russland seine Einlagen in US-Staatsanleihen reduzieren. Das sagte Finanzminister Anton Siluanow dem staatlichen Fernsehsender Rossija-1 am Sonntag. «Wir haben unsere Einlagen in die amerikanische Wirtschaft und amerikanische Wertpapiere bereits auf ein Minimum reduziert und werden sie weiter senken.» Zudem kündigte Siluanow an, dass Russland künftig versuchen werde, bei Transaktionen den Dollar zu meiden und in anderen Währungen wie dem Euro abzurechnen.

Siluanow betonte indes, die US-Massnahmen würden keine schwerwiegenden Folgen etwa für russische Banken haben. Sie seien «unangenehm, aber nicht tödlich». Die russische Wirtschaft habe sich in den vergangenen Jahren an den Umgang mit Sanktionen gewöhnt. Die USA und die EU hatten Russland unter anderem wegen der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim 2014 und der Unterstützung für moskautreue Separatisten im Kriegsgebiet Ostukraine mit Sanktionen belegt.

Die USA hatten am Mittwoch neue Sanktionen gegen Russland angekündigt. Hintergrund ist der Fall des in Grossbritannien vergifteten russischen Ex-Agenten Sergej Skripal. Washington macht Moskau für die Tat verantwortlich. Russland bestreitet dies.

Die angekündigten Strafmassnahmen sollen noch im August in Kraft treten. Zunächst war unklar, welche Wirtschaftszweige betroffen sein sollen. Konkrete Gegenmassnahmen will die Regierung prüfen, sobald klar ist, welche Bereiche sanktioniert werden. Der Wechselkurs des Rubels zum US-Dollar war unter dem Druck der Ankündigung auf einen Zwei-Jahres-Tiefstand von knapp 68 Rubel pro Dollar gefallen.

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