Nach dem Terroranschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau sind inzwischen weitere Verdächtige festgenommen worden.
Moskauer Terroranschlag
Menschen legen Blumen zum Gedenken an die Opfer des Moskauer Terroranschlags nieder. Heute gedenkt Russland der mehr als 130 Opfer des Terroranschlags auf eine Konzerthalle bei Moskau. - Irina Motina/XinHua/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Vergangene Woche wurden bei einem Attentat in Moskau Hunderte verletzt und getötet.
  • Die Terrororganisation IS bekannte sich zur Tat.
  • Jetzt sind erneut Menschen im Zusammenhang mit dem Attentat festgenommen worden.
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Vor mehr als einer Woche haben Terroristen das Veranstaltungszentrum Crocus City Hall im Nordwesten Moskaus attackiert. Beim Anschlag kamen Dutzende Menschen ums Leben. Nun hat der russische Inlandsgeheimdienst FSB weitere mutmassliche Tatbeteiligte festgenommen.

In der russischen Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus seien vier ausländische Staatsbürger festgenommen worden. Sie sollen direkt an der Finanzierung und der Ausrüstung der Terroristen beteiligt gewesen sein. Das teilte der FSB am Montag in Moskau mit. Die Tat hat die Terrormiliz Islamischer Staat für sich reklamiert.

Video soll Mann zeigen, der Tätern Waffen gab

Staatsmedien zeigten auch ein vom FSB veröffentlichtes Video, in dem ein unkenntlich gemachter Mann sagt, er habe den Tätern aus der dagestanischen Hauptstadt Machatschkala die Waffen für die Schüsse in der Crocus City Hall übergeben. Die Echtheit des Videos konnte nicht überprüft werden. Nach dem Anschlag auf das Zentrum am 22. März wird die Zahl der Toten mit mindestens 144 angegeben, die der Verletzten mit mehr als 550. Es gebe auch immer noch Vermisste, hiess es.

Die vier mutmasslichen Schützen sowie weitere Tatbeteiligte waren nach dem Terrorangriff auf die Crocus City Hall festgenommen worden. Medien berichteten, dass die Männer vor ihren Geständnissen gefoltert worden seien. Auch in der zentralasiatischen Republik Tadschikistan waren zahlreiche mutmassliche Hintermänner festgenommen worden.

Weiterer Anschlag geplant

Die nun vier in Dagestan festgenommenen Verdächtigen sollen laut FSB in der bei Touristen beliebten Stadt Kaspijsk am Kaspischen Meer einen Anschlag geplant haben. Dazu hätten sie einen Sprengsatz vorbereitet und sich auch Waffen besorgt. Sie hätten sich danach absetzen wollen ins Ausland. Details nannte der FSB in seiner Mitteilung nicht.

Moskau
Nach dem Angriff steht die Konzerthalle bei Moskau in Flammen. - keystone

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte zwar erklärt, dass die Islamisten den Anschlag auf die Crocus City Hall ausgeführt hätten. Er sieht aber eine ukrainische Spur. Russische Ermittler hatten zuletzt mitgeteilt, dass Finanztransaktionsdaten bei den festgenommenen Tatverdächtigen sichergestellt worden seien. Demnach sollen ukrainische Nationalisten für den Anschlag bezahlt haben. Kiew weist eine Beteiligung an dem Terroranschlag zurück.

Am Samstag hatten Diplomaten aus mehr 130 Ländern an der Crocus City Hall der Opfer gedacht und Blumen an dem Zentrum niedergelegt. Das russische Aussenministerium sprach von mehr als 250 Teilnehmern an der Gedenkveranstaltung.

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