Russland-Krise: Putin spricht von Genozid im Donbass
Russlands Präsident Putin spricht im Fernsehen über den angeblichen «Genozid im Donbass». Beweise dafür fehlen weiterhin.

Das Wichtigste in Kürze
- Putin spricht in einer Fernsehansprache vom «Genozid im Donbass» durch die Ukraine.
- Beweise für diese Behauptung hat er keine.
- Die USA warnen, dass Putin dies als Grund für einen Einmarsch vorschieben könnte.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat bei einer Fernsehansprache von einem Massenverbrechen am russischstämmigen Volk in der Ostukraine gesprochen. Beweise dafür gibt es jedoch keine.
«Die sogenannte zivilisierte Welt zieht es vor, den von Kiew begangenen Genozid im Donbass zu ignorieren.» Das sagte Putin am Montagabend in Moskau. Vier Millionen Menschen seien betroffen.
Scholz hält Genozid-Begriff für falsch
Der Kremlchef hatte bereits bei einer Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz im Zusammenhang mit dem Donbass das Wort «Genozid» verwendet.

Scholz liess diese Behauptung zunächst unwidersprochen. Wenig später widersprach er Putins Darstellung aber deutlich: «Das ist ein heftiges Wort. Es ist aber falsch.» Scholz Äusserung hatte breite Kritik in der russischen Führung hervorgerufen.
Die USA hatten Russland vorgeworfen, möglicherweise den Vorwurf des Völkermordes als Vorwand für eine Invasion der Ukraine nutzen zu wollen. Der Kreml hatte Angriffspläne immer vehement dementiert.