Russland hat 20'000 Eingebürgerte an die Front geschickt
Russland hat 20'000 eingebürgerte Migranten zum Krieg gegen die Ukraine eingezogen. Ermittler suchen gezielt nach Männern, die sich der Registrierung entziehen.

Die russischen Behörden haben nach eigenen Angaben rund 20'000 Migranten nach deren Einbürgerung in den Krieg gegen die Ukraine geschickt. Militärermittler führten regelmässig Razzien durch, um neu eingebürgerte Männer, die sich nicht beim Militär registrieren wollten, zu finden. Dies sagte der Leiter des Ermittlungskomitees, Alexander Bastrykin.
«80'000 haben wir herausgefischt und für den Wehrdienst erfasst und 20'000 dieser ‹jungen› Bürger Russlands, denen es aus irgendeinem Grund nicht gefällt, in Usbekistan, Tadschikistan oder Kirgistan zu leben, sind schon an der Front.»
Arbeitsmangel treibt junge Männer zur Immigration
Russland ist auch mehr als 30 Jahre nach dem Zerfall der Sowjetunion immer noch das Ziel vieler Einwanderer. Vor allem aus den zentralasiatischen Ex-Sowjetrepubliken. In den von Bastrykin genannten Staaten ist der Lebensstandard deutlich niedriger als in Russland. Und es fehlen Arbeitsplätze.
Viele junge Männer kommen daher als Gastarbeiter und versuchen dann die russische Staatsbürgerschaft zu erwerben. Neben Einwanderern setzt der Kreml auf finanzielle Anreize, um speziell aus armen Regionen Freiwillige an die Front zu locken.
Ausserdem wurden bei der Rückeroberung von Teilen der westrussischen Region Kursk in den vergangenen Monaten auch Soldaten des mit dem Kreml verbündeten nordkoreanischen Diktators Kim Jong Un eingesetzt. Regelmässig gibt es Berichte über angeworbene Bürger anderer Staaten wie China, Indien, Kuba oder auch Senegal oder Togo.