Russischer Pastor muss als Kriegsgegner in Haft
Ein Gericht in Russland hat einen 63-jährigen Prediger für seine kritische Haltung gegenüber dem Ukraine-Krieg bestraft.

Bei der Verfolgung von Kriegsgegnern in Russland hat die Justiz auch den Prediger einer protestantischen Freikirche verurteilt. Ein Gericht in der Stadt Balaschicha bei Moskau schickte den Vater von neun Kindern für vier Jahre in Haft. Das berichtete das oppositionelle Portal «Sotavision».
Angeklagt war der 63-Jährige, weil er in einer Predigt im ersten Jahr des Angriffskrieges gegen die Ukraine 2022 jede Teilnahme an Kämpfen zu einer Sünde erklärt hatte. Keine Obrigkeit dürfe einen dazu zwingen. Der Pastor wurde für schuldig befunden, damit die Sicherheit des russischen Staates untergraben zu haben.
Die Stille nach dem Protest
Die Kritik am Ukraine-Krieg, von Moskau offiziell militärische Spezialoperation genannt, ist in Russland nach anfänglichen schwachen Protesten weitgehend verstummt. Hunderttausende Menschen haben das Land verlassen. Wer sich jetzt noch kritisch äussert, muss wegen angeblicher Diffamierung der Armee oder Extremismus mit hohen Strafen rechnen.