Russischer Kommandeur erwartet ukrainischen Angriff auf Cherson
Laut Russland beschiesst die Ukraine Wohnhäuser und die Infrastruktur der Stadt Cherson. Der Besatzer erwartet eine Offensive.

Das Wichtigste in Kürze
- Der russische General Sergej Surowikin erwartet einen Angriff auf Cherson.
- Nach Artillerietreffer seien die Übergänge über den Fluss Dnipro unpassierbar.
Der neue Oberbefehlshaber der russischen Truppen in der Ukraine, General Sergej Surowikin, erwartet einen massiven ukrainischen Angriff zur Befreiung der besetzten Stadt Cherson. «An diesem Frontabschnitt ist die Lage schwierig», sagte Surowikin heute Dienstag nach Angaben russischer Agenturen.
Er sagte, die Ukraine beschiesse Wohnhäuser und die Infrastruktur der Stadt. Durch Artillerietreffer habe die Ukraine die Übergänge über den Fluss Dnipro unpassierbar gemacht. Das erschwere die Versorgung der Stadt.

«Wir werden bedacht und rechtzeitig handeln und schliessen auch schwierige Entscheidungen nicht aus», sagte der General, ohne Details zu nennen. Der Chef der russischen Besatzungsverwaltung, Wladimir Saldo, sagte, die Zivilbevölkerung einiger Regionen auf dem nördlichen rechten Ufer des Dnipro solle evakuiert werden.
Auch die Stadt Cherson liegt rechts des Dnipro. Sie fiel im März als einzige ukrainische Gebietshauptstadt in russische Hand. Präsident Wladimir Putin verkündete im Oktober den Anschluss des Gebietes an Russland. Seit einigen Wochen rückt die ukrainische Armee wieder in Richtung Cherson vor. Die russischen Soldaten auf dem rechten Ufer sind von ihrem Nachschub weitgehend abgeschnitten.
Nach mehreren Rückschlägen für die russische Armee im Angriffskrieg gegen die Ukraine hatte Putin Anfang Oktober den Befehl erstmals in eine Hand gelegt. Er ernannte Surowikin zum Oberbefehlshaber für die spezielle Militäroperation, wie Russland den Krieg offiziell nennt.