Sie haben sich geweigert, für Russland in den Krieg zu ziehen. Die Nationalgardisten haben ihren Job verloren. Ein Militärgericht bestätigte die Kündigungen.
Moskau
Patrouille von Polizisten und Nationalgardisten in Moskau. (Symbolbild) - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland befindet sich im Angriffskrieg gegen die Ukraine.
  • Russische Nationalgardisten verweigerten den Marschbefehl und verloren ihren Job.
  • Diese Kündigungen wurden nun von einem russischen Gericht als rechtmässig eingestuft.
Ad

Im russischen Nordkaukasus haben 115 Nationalgardisten einen Einsatz im Krieg gegen die Ukraine verweigert. Dies trug ihnen allerdings eine Kündigung ein, die von einem Militärgericht nach Angaben vom Donnerstag für rechtmässig erklärt wurde. Das meldete die Agentur Interfax aus Naltschik, der Hauptstadt der Teilrepublik Kabardino-Balkarien.

Den Angaben nach hatten die Nationalgardisten sich geweigert, Befehlen zu gehorchen, und waren in ihre Kasernen zurückgekehrt. Als daraufhin ihre Verträge gekündigt wurden, klagten sie, verloren den Prozess aber. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Auch Nationalgarde wird im Krieg eingesetzt

Auch im südrussischen Gebiet Krasnodar haben nach Medienberichten 15 Angehörige der Polizeieinheit OMON ihre Jobs verloren. Sie waren im Februar auf einer Übung auf der Krim gewesen und hatten sich geweigert, im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt zu werden.

Die russische Führung schickt neben der regulären Armee auch Einheiten der Nationalgarde in die «militärische Spezialoperation», wie der Krieg offiziell genannt wird. In allen Truppenteilen gibt es einen hohen Anteil junger Männer aus den besonders armen Regionen Russlands. Dazu zählen auch Kabardino-Balkarien und Dagestan im Kaukasus oder Burjatien in Sibirien.

Für diese Männer bedeuten Armee oder Polizei oft die einzige Aussicht auf einen Job. Auch bei den russischen Toten und Verwundeten im Ukraine-Krieg sind diese Randrepubliken nach Angaben von Experten überproportional betroffen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Ukraine KriegKriegSchweizer ArmeeJobs