Russland führt in der Ostsee derzeit eine gigantische Flottenübung durch. Darüber wurde die Nato allerdings nicht informiert.
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Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz an Bord der Fregatte «Mecklenburg-Vorpommern.» - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die russische Ostseeflotte startete eine Übung mit 40 Schiffen und 25 Kampfflugzeugen.
  • Darüber hat sie die Nato allerdings nicht informiert.
  • Bisher gibt es keine Anzeichen für Provokationen oder Zwischenfälle.

Die russische Flotte hat die Nato nicht über ihr Manöver mit 40 Schiffen und 25 Kampfflugzeugen in der Ostsee informiert. Flottillenadmiral Thorsten Marx, Kommandeur der Marine-Kräfte der schnellen Nato-Eingreiftruppe, sagte am Montag auf der Fregatte «Mecklenburg-Vorpommern» zur DPA: «Wir sind über das Manöver von russischer Seite nicht informiert worden.»

Er betonte aber, dass die Nato trotzdem nicht davon überrascht worden sei. «Wir haben natürlich eine sehr klare Vorstellung, aus welchen Handlungen sich möglicherweise Manöver-Tätigkeiten ableiten.» Die Beobachtungen der vergangenen Wochen und Monaten hätten darauf hingedeutet, dass das Manöver stattfindet.

Die russische Ostseeflotte hatte zuvor mitgeteilt, dass eine Übung mit 3500 Soldaten gestartet worden sei. Es findet gleichzeitig mit dem jährlichen von den USA geleiteten Marinemanöver Baltops statt. An dem nehmen 50 Schiffe und Boote aus 19 Nato-Staaten und Schweden teil. Auch die «Mecklenburg-Vorpommern», die der deutsche Kanzler Olaf Scholz am Montag besuchte.

Keine Provokationen erwartet

Provokationen oder Zwischenfälle mit der russischen Flotte erwartet Marx aktuell nicht. «Die Ostsee ist gross genug – wir treten non-konfrontativ und sehr transparent auf. Wir halten uns an internationale Regeln und Normen. Und das erwarten wir von der russischen Seite in der gleichen Art und Weise», sagte der Admiral.

«Zurzeit sehen wir auf russischer Seite ein sichtbares Bemühen, keinen Raum für Missverständnisse entstehen zu lassen. Das heisst aber nicht, dass es morgen auch noch so sein muss. Deswegen ist dieser Verband jederzeit einsatzbereit und auch abwehrbereit.»

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