Rund 200 Anzeigen wegen «Umweltsau»-Lied
Das umstrittene «Umweltsau»-Lied, welches Ende 2019 in den Medien Wellen schlug, führte zu fast 200 Strafanzeigen gegen den WDR.

Das Wichtigste in Kürze
- Beim WDR gingen wegen des umstrittenen «Umweltsau»-Lieds etwa 200 Strafanzeigen ein.
- Die Anzeigen stammen aus ganz Deutschland.
- Das «Umweltsau»-Lied kritisierte Senioren und ihr mangelndes Umweltbewusstsein.
Das umstrittene «Umweltsau»-Lied des WDR-Kinderchors hat zu insgesamt etwa 200 Strafanzeigen geführt. Es handele sich um ein «massives Anzeigenaufkommen», sagte Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn am Dienstag in Köln der Deutschen Presse-Agentur.
Die Anzeigen stammen aus dem ganzen Bundesgebiet, würden aber wegen des WDR-Sitzes zentral an die Staatsanwaltschaft Köln weitergeleitet. «Es wird im Moment ein bisschen weniger», sagte Willuhn. Über die Vorwürfe werde in Kürze entschieden. «Wir werden recht bald eine Entscheidung treffen», kündigte er an.

Man könne grob sagen, dass sich etwa ein Drittel der Anzeigen auf das «Umweltsau»-Lied selbst beziehe. Ein weiteres Drittel richte sich gegen den Tweet eines freien WDR-Mitarbeiters. Er hatte die Kritik an dem Lied von seinem privaten Account aus kommentiert.
Ein weiteres Drittel kritisiere den öffentlich-rechtlichen Rundfunk allgemein. Es komme nicht nur aus der rechten Ecke, betonte Willuhn: «Es sind auch viele ehrlich erzürnte Senioren und deren Kinder und Enkel dabei.»
Lied prangert Senioren an
Das Lied des WDR-Kinderchors auf die Melodie von «Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad» hatte mangelndes Umweltbewusstsein älterer Menschen angeprangert. Es löste Ende des vergangenen Jahres eine breite Debatte aus. Das entsprechende Video wurde vom WDR gelöscht. Intendant Tom Buhrow, der seit Jahresbeginn auch ARD-Vorsitzender ist, bat um Entschuldigung für den Clip.