Am 1. Dezember 1918 stimmten 1228 Delegierte der Stadt Alba Iulia für den Anschluss Siebenbürgens an Rumänien.
Siebenbürgen
Die Sankt Michaels-Kirche und die Statue von Matthias Corvinus auf dem Piata Unirii in der Altstadt der Stadt Cluj-Napoca (Klausenburg) in Siebenbürgen (Transsilvanien) in Rumänien. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor 100 Jahren schloss sich Siebenbürgen an Rumänien an.
  • Damit erreichte das Land beinahe die heutige Fläche.

Rumänien feiert am Samstag den 100. Jahrestag des Anschlusses der vormals ungarischen Provinz Siebenbürgen. Mit diesem territorialen Zugewinn durch den Zerfall Österreich-Ungarns nach dem Ersten Weltkrieg hatte Rumänien damals sein Gebiet um etwa ein Drittel vergrössert und nahezu den heutigen Umriss erreicht.

Die Weichen wurden am 1. Dezember 1918 gestellt, als 1228 Delegierte in der Stadt Alba Iulia (Karlsburg/Gyulafehervar) für den Anschluss Siebenbürgens an Rumänien stimmten. Festgeschrieben wurde dies im Vertrag von Trianon (Frankreich) 1920. Dabei fielen auch die vormals habsburgischen Provinzen Bessarabien und Bukowina an Rumänien, die inzwischen teils zur Ukraine, teils zur Republik Moldau gehören.

Die meisten Rumäniendeutschen sind ausgewandert

Die Neuaufteilung von 1920 war unter anderem mit den ethnischen Verhältnissen begründet worden. In Siebenbürgen stellten bereits damals die Rumänen die Mehrheit. Die Vertreter der dort lebenden etwa 800'000 Deutschen – vor allem Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben – stimmten 1919 ebenfalls für den Anschluss an Rumänien. Die meisten Rumäniendeutschen sind inzwischen ausgewandert.

1918 lebten etwa 1,6 Millionen Ungarn in Siebenbürgen, heute sind es 1,2 Millionen. Für viele ist die Trennung von Ungarn ein Trauma geblieben, das auch für Zwist zwischen Budapest und Bukarest sorgt. Ungarns rechtsnationale Regierung hat ihren Diplomaten verboten, den 1. Dezember mit den Rumänen zu feiern. Kelemen Hunor, Vorsitzender der einflussreichen rumänischen Ungarn-Partei UDMR, betonte: «Die Rumänen müssen akzeptieren, dass wir (das Jubiläum von) 2018 weder feiern können noch wollen.»

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