Vor hundert Jahren endete der Landesstreik von 1918. Nicht nur die Männer gingen damals auf die Barrikaden. Auch die Frauen waren Teil des grossen Streiks.
Landesstreik Frauenstreik
Die Frauen spielten am Landesstreik eine wichtige Rolle. Szenebild aus dem Theaterstück «1918.ch». - zvg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Heute vor 100 Jahren endete der dreitägige Schweizer Landesstreik.
  • Am Streik beteiligt waren nicht nur Arbeiter und Soldaten, sondern auch die Frauen.

Die Journalistin («NZZ», Pressedienst der Heilsarmee und erste Redaktorin der politisch gefärbten «Schweizerischen Wochenzeitung») und Unternehmerin Else Züblin-Spiller wurde auch «der wahre General» genannt: Sie gründete 1914 den Schweizer Verband Soldatenwohl, um die Soldaten während des Kriegs mit gesunden Speisen zu versorgen und dem Alkoholkonsum vorzubeugen.

Dazu richtete sie während dem Ersten Weltkrieg rund 1000, im Zweiten Weltkrieg rund 700, sogenannte «Soldatenstuben» ein. «Spiller stellte dabei überall Frauen an», sagt Heimberg. Nach dem Krieg engagierte Spiller sich für die Arbeiter und Arbeiterinnen in Winterthur und Umgebung. Sie richtete in Fabriken und Schreibstuben alkoholfreie Kantinen nach dem Vorbild der Soldatenstuben ein, entwickelte Reglemente zur Kantinenführung und kämpfte für eine Kostenbeteiligung durch die Arbeitgeber.

1920 wurde ihr Verband für Soldatenwohl in Schweizer Verband Volksdienst umbenannt. Die SV-Group gibt es noch heute und ist regelmässigen Kantinengängern höchstwahrscheinlich ein Begriff.

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