Rheinmetall will der Ukraine 50 Leopard-Kampfpanzer bereitstellen
Panzer aus deutscher Produktion könnten schon bald die ukrainische Armee in ihrem Kampf gegen die russischen Truppen verstärken.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Rüstungskonzern Rheinstall wird voraussichtlich 50 Panzer an die Ukraine liefern.
- Der erste dieser Panzer, ein Leopard 1, könnte in sechs Wochen geschickt werden.
- Auch sogenannte Marder-Schützenpanzer könnten demnächst an die Ukraine geliefert werden.
Der Rüstungskonzern Rheinmetall stellt sich darauf ein, bis zu 50 Kampfpanzer an die Ukraine schicken zu dürfen. «Der erste Leopard 1 könnte in sechs Wochen geliefert werden», sagte der Vorstandsvorsitzende der Düsseldorfer Waffenschmiede, Armin Papperger, dem «Handelsblatt». Vorher ist aber noch die Zustimmung der deutschen Regierung nötig.
Es geht um Panzer, die nach ihrer Nutzung an Rheinmetall ausgemustert und vor längerer Zeit von der Firma zurückgenommen wurden. Solche Rückgaben von Altbeständen sind üblich in der Rüstungsbranche.
Lieferung voraussichtlich in ein bis drei Monaten
Die Stahlkolosse sollen noch überprüft und auf Vordermann gebracht werden. Die Lieferung würde in einem Zeitraum von bis zu drei Monaten über die italienische Rheinmetall-Tochter erfolgen. Ukrainische Soldaten könnten dem Firmenchef zufolge recht schnell geschult werden, damit sie bereit wären für den Einsatz. Russland war vor gut sechs Wochen in das Nachbarland einmarschiert.
Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte die Lieferung von schweren Waffen an die Ukraine am Wochenende befürwortet. Aus Reihen der Regierungskoalition im Bundestag kam am Montag kein Widerspruch.
Der Panzer Leopard 1 ist ein älteres Modell
«Wenn die Ukrainer den Panzer haben wollen, und das haben sie signalisiert, dann sollte sich da ein Weg finden lassen.» Das sagte der verteidigungspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Marcus Faber, dem «Handelsblatt». Sein Pendant bei den Grünen, Sara Nanni, signalisierte ebenfalls Zustimmung.
Die Leopard-1-Panzer, um die es geht, sind schon älteren Baujahrs. Unter anderem die Bundeswehr nutzt längst das Nachfolgemodell Leopard 2. Neben Kampfpanzern will die Ukraine auch Schützenpanzer bekommen, um im Krieg gegen Russland bessere Karten zu haben. Ähnlich wie bei den «Leoparden» hat Rheinmetall auch ausgemusterte Schützenpanzer vom Typ Marder eingelagert.

Rheinmetall hat in Aussicht gestellt, 70 Marder-Schützenpanzer innerhalb von sechs bis acht Monaten liefern zu können. Die ersten zehn könnten schon binnen fünf Wochen auf den Weg geschickt werden, heisst es von Rheinmetall.