Reporter ohne Grenze beklagt ein neues Vorgehen der autoritären Behörden in Belarus gegen Journalisten.
Lukaschenko
Alexander Lukaschenko, Präsident von Belarus, spricht während eines Treffens. - Keystone

Reporter ohne Grenze beklagt ein neues Vorgehen der autoritären Behörden in Belarus gegen Journalisten. Es seien die Redaktion und die Wohnungen von zwei Mitarbeitern der politischen Wochenzeitung «Nowy Tschas» durchsucht worden, teilte die Organisation am Montag in Berlin mit.

Belarus ist heute niemand mehr sicher, der oder die sich auch nur einen Zentimeter ausserhalb der vom Regime vorgegebenen Bahnen bewegt«, sagte der Geschäftsführer Christian Mihr.

Er bezeichnete Machthaber Alexander Lukaschenko als einen der grössten Feinde der Pressefreiheit weltweit, der sämtliche Medienschaffende und sogar ihre Familien erbittert verfolgen lasse.

Lukaschenko geht gegen unabhängige Medien vor

Lukaschenko geht seit den Massenprotesten nach der Präsidentenwahl vor mehr als einem Jahr gegen Andersdenkende und unabhängige Medien vor. Reporter ohne Grenzen zufolge sitzen derzeit 29 Medienschaffende im Gefängnis, etwa 500 seien in den vergangenen 14 Monaten vorübergehend festgenommen worden. Viele sind aus Angst vor Verfolgung ins Ausland geflohen und arbeiten von dort aus.

Mehr als 100 Nachrichtenkanäle des Messenger-Dienstes Telegram seien bereits als extremistisch eingestuft worden. Die Opposition kommuniziert zumeist über Telegram. «Die internationale Gemeinschaft muss sich auf allen Wegen dafür einsetzen, dass diese Verbrechen vor den Toren der EU nicht straffrei bleiben», forderte Mihr. «Dieser Diktator und alle weiteren Verantwortlichen gehören vor Gericht

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die autoritären Behörden sollen erneut gegen Journalisten vorgegangen sein.
  • Dies beklagt die Organisation Reporter ohne Grenzen.
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