Reporter ohne Grenzen in Russland unerwünscht
Russland hat die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen als unerwünscht eingestuft und damit faktisch verboten.

Das russische Justizministerium hat die internationale Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen (Reporters sans frontières/RSF) für unerwünscht erklärt. Das Ministerium in Moskau veröffentlichte die Einstufung auf seiner Webseite. Die Aufnahme in das Register kommt einem Verbot in Russland gleich; russische Organisationen oder Privatpersonen dürfen keine Beziehungen zu unerwünschten Organisationen unterhalten.
Bislang hat Russland mehr als 250 ausländische Organisationen für unerwünscht erklärt, die meisten aus den EU-Staaten, den USA und der Ukraine. Reporter ohne Grenzen, gegründet 1985, setzt sich weltweit für Pressefreiheit ein und kümmert sich um inhaftierte Journalistinnen und Journalisten. Von der Zentrale in Paris gab es bislang keine Reaktion.
RSF erstellt jedes Jahr einen Index der Pressefreiheit. Russland gehört demnach auch 2025 zu den Staaten, in denen die Presse am wenigsten frei ist, und liegt auf Platz 171 von 180 Ländern.