René Robert: In Paris erfrieren «jeden Tag» Menschen auf Strasse
Ein Obdachloser wählte nach neun Stunden den Notruf, um dem Schweizer Fotografen René Robert (†85) zu helfen. Für ihn sind solche Tode leider nichts Neues.

Das Wichtigste in Kürze
- In Paris erfror ein 85-jähriger Schweizer Fotograf auf der Strasse.
- Neun Stunden lang kam ihm niemand zu Hilfe – bis es zu spät war.
- Ein Freund des Toten hat den Obdachlosen ausfindig gemacht, der den Notruf wählte.
Der Tod des Schweizer Fotografen René Robert schockierte vergangene Woche Europa. Der 85-Jährige erfror auf einer Strasse in Paris. Nach einem Schwächeanfall lag er stundenlang auf dem kalten Boden, ohne dass ihm jemand zu Hilfe kam.
Michel Mompontet, ein Freund des Verstorbenen, erhob in der Folge schwere Vorwürfe. So haben Überwachungskameras Roberts Erfrieren gefilmt, deshalb könne er nicht verstehen, wieso ihm niemand geholfen habe. «Ich bin sehr überrascht, dass niemand angehalten hat», sagte er gegenüber «La Dépêche».
REPLAY
— Michel Mompontet (@mompontet) January 24, 2022
Cet édito de tout mon coeur.
A René Robert assassiné en pleine rue à Paris par l'indifference des passants.
Et cette question: Comment en sommes nous arrivés à oublier la base même de ce qui fait l'humanité ?
Repose en paix cher ami. pic.twitter.com/sHxSPAE8zI
Erst nach neun Stunden wählte ein Obdachloser den Notruf. Für Robert kam aber jede Hilfe zu spät.
Mompontet gelang es, den Obdachlosen zu kontaktieren und mit ihm zu sprechen. Gemäss «RTBF» sagte der Mann zu Mompontet: «Wissen Sie, Tote auf der Strasse, in unserer Welt das passiert jeden Tag.»
Mompontet hofft nun, dass sein «Seitenhieb» dazu beitrage, ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen. Leute sollen sich künftig auch nur fünf Sekunden Zeit nehmen, um zu schauen, ob eine Person noch atme. So würde Roberts Tod wenigstens einen Sinn ergeben.