Mit einer kollektiven Gewichtsabnahme könnten dem staatlichen Gesundheitsdienst NHS in den nächsten fünf Jahren über 100 Millionen Pfund erspart werden.
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Fish and Chips, serviert in einem Restaurant in London, gilt als Nationalgericht in Grossbritannien. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Übergewichtige Briten sollen rund zwei Kilo abnehmen.
  • Dazu hat die britische Regierung eine Kampagne lanciert.
  • Beim staatlichen Gesundheitsdienst könnten so Millionen an Kosten erspart werden.

Jeder übergewichtige Brite soll nach dem Willen der Regierung in London mindestens etwas über zwei Kilo abnehmen. Es fördere die Gesundheit und könne dem staatlichen Nationalen Gesundheitsdienst NHS hohe Kosten ersparen: Mehr als 100 Millionen Pfund (knapp 118 Millionen Franken) in den nächsten fünf Jahren. Dies verkündete der Gesundheitsminister Matt Hancock am Montag im «Telegraph».

Zum Start der Gesundheitskampagne räumte der schwergewichtige Premier Boris Johnson ein, wie sehr er mit seinen Kilos kämpfe. Er habe aber seit seiner überstandenen Covid-19-Lungenerkrankung mindestens sechs Kilo abgenommen. Davor sei sein Gewicht immer «hoch- und runtergegangen», sagte Johnson in einem auf Twitter verbreiteten Video. Nun gehe er täglich mit Hund Dilyn spazieren.

Anfangs sei er ziemlich langsam gewesen, aber er werde immer fitter und habe sein Tempo gesteigert, berichtete Johnson weiter. «Es gibt gesundheitliche Gründe, aber man fühlt sich auch einfach besser.»

Junk-Food Werbung nur noch spätabends

Die Kampagne der Regierung sagt vor allem Zucker und Fett den Kampf an. Werbung für Junkfood im Fernsehen soll künftig erst spätabends erlaubt sein. Auf Weinflaschen und Bierdosen muss den Plänen zufolge der Kaloriengehalt der Getränke verzeichnet sein.

Zu viele Kilos können diverse Erkrankungen wie Diabetes und Herzleiden fördern. Auch das Sterberisiko bei einer Covid-19-Erkrankung steigt. Experten rechnen im Herbst mit einer zweiten Infektionswelle im Vereinigten Königreich. Grossbritannien ist das am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land in Europa.

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Eine grosse Zahl der Corona-Toten litt an Übergewicht. (Symbolbild). - dpa

Der Regierung wird vorgeworfen, zu spät und falsch auf die Corona-Krise reagiert zu haben. Johnson selbst hatte sich anfangs sogar damit gebrüstet, Infizierten die Hand geschüttelt zu haben.

Allein in England sind fast 63 Prozent der Erwachsenen zu dick, wie aus Statistiken der Gesundheitsbehörden hervorgeht. Während der Ausgangsbeschränkungen wegen der Pandemie hatten viele Briten in den vergangenen Monaten nochmals an Gewicht zugenommen.

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