Vor drei Monaten wurde der saudische Journalist Jamal Khashoggi ermordert. Der Türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan vermisst Handlungen von den USA.
Recep Tayyip Erdogan,
Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte sich vor fünf Jahren mit einem neuen Präsidialsystem erheblich mehr Macht zugeschanzt. - DPA
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Regierungskritischer saudischer Journalist wurde in Istanbul ermodert.
  • Recep Tayyip Erdogan findet, die USA seien zu untätig.

Drei Monate nach dem Mord an dem saudischen Journalisten Jamal Khashoggi in Istanbul hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan den USA Untätigkeit vorgeworfen.

Er könne das «Stillschweigen» Amerikas angesichts dieser «Gräueltat» nicht verstehen, sagte Erdogan am Sonntagabend in einem Interview des Staatssenders TRT. Erdogan forderte erneut eine vollständige Aufklärung des Falls.

Mord in Istanbul

Ein saudisches Tötungskommando hatte den regierungskritischen Journalisten Khashoggi Anfang Oktober im saudischen Konsulat in Istanbul ermordet. Der im US-Exil lebende Kolumnist der «Washington Post» wollte dort Dokumente für seine Hochzeit abholen.

Die Regierung in Riad räumte die Tötung erst nach massivem internationalen Druck ein. Die Uno-Berichterstatterin Agnes Callamard war bis Sonntag eine Woche lang in der Türkei, um Informationen über die Umstände der Khashoggis zu sammeln.

Saudischer Thronfolger unter Verdacht

Eine Reihe von Indizien rückte den saudischen Thronfolger Mohammed bin Salman in die Nähe der Tat. Laut Medienberichten geht auch der US-Geheimdienst CIA davon aus, dass der Kronprinz als Drahtzieher hinter der Tötung steckt. Die saudische Regierung bestreitet das vehement.

US-Präsident Trump hatte auch wegen wirtschaftlicher Überlegungen Sanktionen gegen die saudische Führung gescheut. In Riad stehen seit Januar elf Verdächtige im Mordfall Kashoggi vor Gericht.

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