Bei einem umstrittenen Wahlkampfauftritt in Bosnien-Herzegowina hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan um die Stimmen der im Ausland lebenden Türken geworben.
Erdogan hat in Sarajevo für Stimmen geworben.
Erdogan hat in Sarajevo für Stimmen geworben. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Zu einem Wahlkampfauftritt von Recep Tayyip Erdogan sind rund 10'000 Auslandstürken gereist.
  • Der Auftritt in Sarajevo (Bosnien-Herzegowina) gilt als umstritten.
  • Die Menge skandierte «Allahu Akbar» (Gott ist der Grösste) und «Sultan Erdogan».

«Wollt ihr für mich und meine Partei ein Rekordergebnis erzielen?», rief Erdogan am Sonntag seinen Anhängern in der Hauptstadt Sarajevo zu. Die Menge schwenkte türkische Fahnen und rief «Allahu Akbar» (Gott ist der Grösste) und «Sultan Erdogan». Begleitet wurde Erdogan bei seinem Auftritt in der grössten Sporthalle Sarajevos von Bakir Izetbegovic, dem muslimischen Vertreter in dem dreiköpfigen bosnischen Staatspräsidium.

Nach Angaben der Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD) waren rund 10'000 Auslandtürken nach Sarajevo gereist, etwa die Hälfte davon aus Deutschland. Die UETD hatte den bislang einzigen geplanten Wahlkampfauftritt Erdogans im europäischen Ausland organisiert.

Recep Tayyip Erdogan
Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei. - Keystone

Erdogan forderte die im Ausland lebenden Türken auf, dort eine «aktive Rolle» in den Parteien zu übernehmen und die jeweilige Staatsbürgerschaft anzunehmen. Izetbegovic rief zur Stimmabgabe für Erdogan auf und bezeichnete ihn als einen «von Gott gesandten Mann».

In der Türkei sind für den 24. Juni vorgezogene Parlaments- und Präsidentschaftswahlen angesetzt. Etwa drei Millionen Auslandtürken sind stimmberechtigt, darunter 1,4 Millionen Türken in Deutschland. Der Student Muhamed Yanik aus Dortmund nahm eine 28-stündige Busfahrt auf sich, um den türkischen Staatschef in Sarajevo zu sehen. Er würde bis ans Ende der Welt für Erdogan gehen, sagte der 20-Jährige.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Recep Tayyip Erdogan