Nach dem Wertverlust der türkischen Lira hat Staatschef Erdogan die Bevölkerung des Landes zur Stützung der Währung aufgerufen. Euros und Dollars sollen doch bitte in Lira umgetauscht werden, so der Staatspräsident.
Die türkische Währung Lira.
Die türkische Währung Lira. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die türkische Lira hat innerhalb eines Monats 16 Prozent seines Wertes eingebüsst.
  • Staatschef Erdogan appeliert an seine Bevölkerung, Dollard und Euros in Liras umzutauschen.

Nach den dramatischen Wertverlusten der türkischen Lira hat Staatschef Recep Tayyip Erdogan seine Landsleute in einem ungewöhnlichen Schritt öffentlich zur Stützung der Währung aufgerufen. Sie sollten ihre Bargeldbestände in Euro und Dollar in Lira umtauschen.

In der osttürkischen Stadt Erzurum appellierte er am Samstag an die Türken, mit dem Tausch ihrer Bargeldbestände in türkische Lira den Wechselkurs an den Finanzmärkten mit zu stabilisieren.

«Meine Brüder, können diejenigen von Euch, die Euro und Dollar unter ihren Kopfkissen haben, dieses Geld bitte in Lira investieren?», sagte Erdogan bei einer Wahlkampfveranstaltung für die auf den 24. Juni vorgezogenen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen.

16 Prozent in einem Monat eingebüsst

Innerhalb eines Monats verlor die Lira zuletzt 16 Prozent ihres Wertes gegenüber dem Dollar. Nach einen neuerlichen Abrutschen des Wechselkurses am Mittwoch griff die türkische Nationalbank mit einer Leitzinserhöhung ein.

Die Schwäche der Währung ist für den Staatschef ein Problem im Wahlkampf, weil viele Wähler sie als Zeichen für die Schwäche der türkischen Wirtschaft interpretieren.

Verstärkt worden war der jüngste Wertverlust unter anderem durch Äusserungen Erdogans, nach einer möglichen Wiederwahl die Kontrolle über die Geldpolitik zu verstärken. Das steigert die Sorgen von Anlegern und Ökonomen vor einer unberechenbareren Finanzpolitik.

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