Razzia auf «Heimathof» in Eschede: Waffe sichergestellt
Bei einer Razzia auf dem rechtsextremen «Heimathof» im deutschen Eschede wurde eine Waffe gefunden. Die Polizei ermittelt.

Die Polizei hat am Dienstagabend im niedersächsischen Eschede eine Razzia auf dem sogenannten Heimathof durchgeführt. Das Gelände gilt als bundesweites Schulungszentrum der rechtsextremen Partei «Die Heimat» und der Jugendorganisation «Junge Nationalisten», berichtet «Stern».
Auslöser der Durchsuchung war eine Undercover-Recherche von «Stern» und RTL. Eine verdeckte Reporterin hatte dokumentiert, wie ein führendes JN-Mitglied, 18 Jahre alt, auf dem Gelände eine Pistole präsentierte.
Schusswaffe sichergestellt
Laut Polizei wurde daraufhin ein Durchsuchungsbeschluss beantragt und der Heimathof durchsucht, so «Stern». Bei dem Einsatz stellten die Ermittler eine Schusswaffe sicher.

Die Waffe werde nun gemäss der Polizei einer «waffenrechtlichen Überprüfung unterzogen», berichtet «NDR». Der 18-Jährige selbst war während der Aktion nicht anwesend.
Razzia sorgt für Unruhe
Die Ermittlungen dauern an. Interne Chatnachrichten der Neonaziszene zeigen, dass die Razzia für erhebliche Unruhe sorgte.
Mitglieder der Gruppierung diskutierten, dass das Zeigen der Waffe «taktisch unklug» gewesen sei. Sie rechneten daher mit einer Hausdurchsuchung, berichtet «Stern».
Schulungszentrum im Fokus
Der Heimathof in Eschede dient laut Experten als Rückzugs- und Veranstaltungsort für Rechtsextreme. André Aden von Recherche Nord beschreibt das Gelände als abgeschottete Festung im Wald.
Dort finden regelmässig sogenannte «Mädeltage» statt, bei denen gezielt junge Frauen und Kinder angesprochen und indoktriniert werden, schreibt «Stern». Die Polizei reagierte nach eigenen Angaben auf einen im Internet angekündigten TV-Bericht.
In diesem Beitrag war der 18-Jährige mit einer Waffe zu sehen. Noch vor Ausstrahlung der Sendung griffen die Ermittler durch, schreibt «Berliner Tageszeitung».