Experte erklärt: Darum faszinieren uns neue Promi-Paare so sehr
Sie nehmen uns mit ins Privatleben – und doch behalten sie vieles für sich. Geschichten über Promi-Paare interessieren ein Millionenpublikum. Das Phänomen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Beziehung von Julia Klöckner und Jörg Pilawa sorgt im Netz für Getuschel.
- Es sei der «Reiz des Unerwarteten», mehr über die Liebes-News zu erfahren, so ein Experte.
- Die Kombination der beiden würde das Bild von «passenden Paaren» sprengen.
Dass zwei Menschen sich ineinander verlieben, ist nichts Aussergewöhnliches. Und doch packt uns in der Welt der Stars und Sternchen die Faszination immer wieder: Wer ist mit wem zusammen? Läuten bald die Hochzeitsglocken? Und wo herrscht gerade eine Beziehungskrise?
Jüngstes Beispiel liefern Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (52) und Showmaster Jörg Pilawa (59), deren Liaison in dieser Woche öffentlich wurde.
Im Netz wird eifrig getuschelt – von wohlwollenden Worten über Humor bis hin zu Spott sind die unterschiedlichsten Kommentare vertreten.
Warum aber zieht uns eine solche Liebes-News in ihren Bann?
Beziehungsexperte Christoph Maria Michalski findet in seinem «Bunte»-Artikel eine eindeutige Antwort darauf: «Weil sie unser festes Bild von ‹passenden Paaren› sprengen. Politikerin und TV-Moderator? Das klingt nach einer Netflix-Serie, nicht nach echtem Leben.»
Das Beispiel Klöckner/Pilawa sei nicht vorhersehbar gewesen – dies mache die Geschichte erst recht interessant: «Wir bekommen den Reiz des Unerwarteten serviert, ohne selbst etwas riskieren zu müssen. Es ist wie ein Überraschungsei: Wir kennen die Verpackung, aber der Inhalt ist neu.»
«Wir glauben, einen Platz in ihrem Leben zu haben»
Ist man einmal angetan davon – lässt einem dieses Phänomen auch nicht so schnell wieder los. «Das erste gemeinsame Foto, den ersten öffentlichen Auftritt, den ersten Händedruck vor Kameras. Jeder neue Schnappschuss gibt uns einen kleinen Kick», erklärt Michalski.
Gerade David (50) und Victoria Beckham (51) seien darin geübt, mit jeweils kleinen Dosierungen für einen Überraschungseffekt zu sorgen. Der Experte spricht von einem «Gefühl von Exklusivität, auch wenn Millionen dieselben Bilder sehen».

Solche Einblicke ins Privatleben vermitteln ein Gefühl von Nähe – auch wenn wir die Promis nicht persönlich kennen. Michalski: «Wir glauben, einen Platz in ihrem Leben zu haben – zumindest als Zuschauer in der ersten Reihe. Es fühlt sich an, als hätten wir einen persönlichen Zugang zu etwas Besonderem.»
«Promipaare sind wie ein Film»
Dazu zählen Erfolge wie auch Niederlagen. Wie gehen Stars mit Rückschlägen, Skandalen und Ehekrisen um?
Dass die Leserschaft nach der Antwort sucht, hat für den selbsternannten «Konfliktnavigator» einen einfachen Grund: «Wir fühlen uns bestätigt, dass niemand perfekt ist. Es ist der heimliche Trost: Wenn selbst Menschen mit Geld, Schönheit und Ruhm Probleme haben, dürfen wir unsere eigenen Schwächen gelassener sehen.»

Auch wenn wir längst nicht jedes Detail aus dem Beziehungsleben mitbekommen, bleibt die Spannung aufrechterhalten.
«Promipaare sind wie ein Film, der nie ins Kino kommt, aber trotzdem jeden Tag weiterläuft», vergleicht der Experte. «Wir wissen, dass vieles inszeniert ist – und geniessen es trotzdem.»