Nach dem kurzzeitigen Sprung über 13.000 Punkte auf das Februar-Niveau zu Beginn des Corona-Crash steht der Dax in der neuen Woche vor einer neuerlichen Belastungsprobe.
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Anleger sorgen sich wieder mehr um die Folgen der Corona-Krise.

Der Leitindex war vor wenigen Tagen bis auf 13.313 Punkte gestiegen und hatte damit den Corona-Crash fast ausgebügelt. Das war ein Plus von mehr als 60 Prozent seit dem März-Tief. Bereits vor dem Wochenende zeigte der Index allerdings Schwächeanzeichen, nach drei Gewinnwochen in Folge verbuchte er letztlich wieder eine schwache Woche. Der Dax fiel am Freitag um 2,02 Prozent auf 12.838,06 Punkte - das ergab ein Wochenminus von 0,6 Prozent.

Anleger sorgen sich wieder mehr um die Folgen der Corona-Krise. Als Belastung hinzu kommen die Beziehungen zwischen China und den USA, die immer angespannter werden.

Ein Risiko für den Aktienmarkt dürften in den kommenden Tagen wohl die Virus-Infektionszahlen bleiben. Laut den Experten der Helaba vermittelten die Aktienmärkte zuletzt den Eindruck, die Pandemie sei besiegt. Neueste Entwicklungen zeigen aber, dass die Gefahr einer zweiten Welle real bleibt. Während in den USA die Infektionszahlen schon länger steigen, warnten am Freitag auch Frankreich und Spanien wieder vor zunehmenden Fällen.

Ob die zuletzt kursstützende Saison der Quartalsberichte dem Dax noch weiter nach oben verhelfen kann, gilt unter Experten zumindest als fraglich. Laut dem CMC-Marktexperten Jochen Stanzl zeigte der Kursrutsch vor dem Wochenende, dass am Markt ein gewisser Gewöhnungseffekt unter den Anlegern eingetreten sei. «Wenn nach guten Zahlen verkauft wird, ist dies in der Regel ein Hinweis darauf, dass die Nachrichten schon in die Kurse eingepreist und die Erwartungen entsprechend hoch waren.»

Von vielen Konzernen sind mittlerweile längst Eckdaten bekannt, darunter auch vom Softwarekonzern SAP, der die neue Woche am Montag mit detaillierten Zahlen einläutet. Am Dienstag ist die Agenda abgesehen von Delivery Hero eher USA-lastig. Am Mittwoch gibt es dann unter anderem finale Quartalsberichte von der Deutschen Bank und dem Chemiekonzern BASF. Am Donnerstag gilt es dann Zahlen von Fresenius, Linde, Volkswagen und HeidelbergCement zu verarbeiten, bevor es zu Wochenschluss wieder etwas ruhiger wird.

Konjunkturell könnte am Montag das Ifo-Geschäftsklima für Juli eine neue Probe für die Stimmung in den Unternehmen in Zeiten der Coronakrise darstellen. Spannung versprechen auch die am Donnerstag anstehenden Wachstumszahlen aus Deutschland und den USA, die den Experten der BayernLB zufolge in Zeiten der Viruskrise besonders schwer zu prognostizieren sind. «Dabei kommen einige bisher sehr verlässliche Indikatoren im Angesicht der Corona-Lockdowns an ihre Grenzen», hiess es hier in einem Wochenausblick.

Als Kurstreiber für die zurückliegende Rally an den Börsen wurden seit März auch immer wieder die Massnahmen von Regierungen und Notenbanken genannt. Hier werden die Blicke in der neuen Woche wohl am Mittwoch auf der US-Notenbank Fed liegen. Hier erwartet die BayernLB zwar keine unmittelbaren Beschlüsse. Die Wortwahl mit Blick auf eine Konjunkturerholung dürfte am Markt aber genauestens unter die Lupe genommen werden, hiess es.

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